Lamborghini wird von Kanton Baselland versteigert

Liestal BL«Es ist ein Problem, man bekommt ja fast kein Geld bei der Bank»

Der Verwertungsdienst des Kantons Baselland versteigert einen beschlagnahmten Lamborghini und mehrere BMWs gegen Barzahlung. 20 Minuten berichtet live von der Auktion.

Darum gehts

  • Am Samstag führt der Verwertungsdienst Basel-Landschaft eine öffentliche Auktion in Liestal durch, bei der Luxusfahrzeuge und Motorräder, inklusive eines Lamborghini Gallardo, versteigert werden.

  • Es ist die erste Versteigerung dieser Art mit einem so hochwertigen Gut wie dem Lamborghini.

  • Die Fahrzeuge, oft aus Beschlagnahmungen, müssen bar bezahlt und sofort mitgenommen werden. Probefahrten sind nicht möglich.

Deine Meinung

Samstag, 27.04.2024
13:29

«Geld im Voraus bestellt»

Ismet (42) aus Zofingen hat den BMW X4, Jahrgang 2019, für 38'000 Franken ersteigert. Er hätte sogar etwas mehr geboten, verrät er 20 Minuten im Interview. Das mit der Barzahlung sei aber so eine Sache.

«Der Preis ist gut, ich werde Spass haben beim Fahren.»

20 Minuten/Mikko Stamm
12:07

«Das war ein Bubentraum»

«So ein Auto war schon immer ein Bubentraum von mir», sagt der stolze Käufer des Lamborghinis. Namentlich genannt werden möchte er nicht. Mit dem Preis ist er zufrieden. «In der Garage zahlt man dafür eher 75'000 Franken», so der Baselbieter.

Es sei aber einiges an Arbeit nötig. Service, Lackierarbeiten. «Ob der Stossstange bekomme ich das Grauen», sagt er, nachdem er das Auto inspiziert hat.

Dann steigt er ein und fährt los. Mit einem Motorrad gekommen und einem Lamborghini gegangen, für den Mann ist die Rechnung heute aufgegangen.

11:38

Er springt nicht an

Ohne Hilfe ging es nicht.

20 Minuten

Der Käufer, der vor der Kamera kein Interview geben wollte, kann seinen Lamborghini noch nicht bewegen. Nachdem er die Schilder montiert hat, steigt er ein und betätigt die Zündung. Nichts. Fragende Blicke. Rundherum Schaulustige. Der Lambo will einfach nicht.

Die Ursache ist rasch gefunden. Die Batterie ist leer. Hilfe naht. Ein Ladegerät bringt die Zündung.

11:06

Hier bezahlt der Käufer seinen Lambo

Am Zahltisch wird abgerechnet.

20 Minuten

Jetzt werden Motorräder verkauft. Die ersten Schaulustigen gehen schon.

10:43

Bieterrennen

Barbati fragt nach Geboten. 10'000, das sei zu wenig. Ab 40'000 fängt es an. «Wer sagt 50'000? 52'000? Sagt wer?» Es gehen Hände in die Höhe. «55'000. Zum ersten, zum zweiten. 56'000, 57'000, ja oder nein?» Und er geht für 57'000 Franken zum Dritten. Applaus und ein Raunen geht durch die Menge. Hat der Käufer ein Schnäppchen gemacht?

Der Käufer wird jetzt zur Kasse gebeten. Neben dem Auktionator erhält er den Fahrzeugschlüssel per Handschlag. Der Kauf ist gültig.

Das Geld wird grösstenteils im Kanton Aargau landen. Der Lamborghini stammt aus einem Verfahren im Nachbarkanton. Im Baselbiet bleibt nur ein kleiner Betrag, der die Unkosten der Auktion deckt.

10:38

Jetzt ist der Lamborghini dran

«Jetzt kommen wir zum Highlight», sagt Barbati. Der Lamborghini 140 Gallardo hat 540 PS. «Passen Sie auf, sonst kommt er wieder hierhin.» Die Menge lacht. Die Bremsen müsse man aber machen. Der letzte Service war 2016. Barbati hat ihn probegefahren. «Habe geschaut, dass die Polizei nicht schaut.»

2008 war der Lambo 250'000 Franken wert, aktuell hat er einen Marktwert von rund 100'000 Franken.

10:34

Als nächstes kommt ein BMW X6, der zur MFK muss. Der Tank sei aber voll. Und es hat aussen einige Kratzer. «Sie können damit davonfahren.» Anno 2016 kostete es 95'000 Franken, es dürfte noch 35'000 Franken wert sein.

Das Bieterrennen geht bis 32'000 Franken.

10:30

BMW geht für 38'000

Barbati erklärt das Steigerungsprozedere. Gebote seien laut oder klar sichtbar abzugeben. Sowohl Ruf- als auch Handzeichen seien in Ordnung.

Als erstes geht ein BMW X4 in die Steigerung. Jahrgang 2019. Der Tank sei fast leer. Erstes Gebot ist bei 24'000 Franken. Ein Bieter ruft schon 26'000-. Dann geht einer für 32'000 Franken rein. 35'500, 37'000, das Bieterrennen ist in vollem Gange. Der BMW geht für 38'000 Franken. Applaus.

Verkehrswert sei 40'000 Franken, erklärte Barbati zu Beginn. Der Käufer wird nun zur Kasse gebeten.

10:25

Es geht los

Mit wenigen Minuten Verspätung betritt Auktionator Bernardino Barbati die Bühne. «Es ist fantastisch, so viele Leute zu sehen.»

Der Platz ist gut gefüllt, als Auktionator Bernardino Barbati die Bühne betritt.

Der Platz ist gut gefüllt, als Auktionator Bernardino Barbati die Bühne betritt.

20 Minuten

Insgesamt 156 Positionen gibt es heute zu ersteigern. Das Interesse der meisten gilt aber nicht den Velos.

Zunächst wird ein langjähriger Mitarbeiter verdankt, der in den Ruhestand geht. Er erhält warmen Applaus.

09:51

Zählmaschine steht bereit

Auf dem Gelände des Baselbieter Fundbüros in Liestal haben sich mehrere Hundert Interessierte eingefunden. Der Lamborghini ist dabei der unbestrittene Star der Versteigerung. Die Schaulustigen lassen sich aber nicht allzu tief ins Portemonnaie blicken, keiner will offen sagen, mit wie vielen Scheinen er angereist ist.

Ein Autokenner vermutet, dass der Bolide für etwa 70'000 Franken verkauft werden wird. Das Auto sei jetzt mehrere Jahre nicht bewegt worden, das mindere den Preis.

Beim Auktionator ist derweil alles bereit. Auf dem Tisch neben der Bühne, auf der Bernardino Barbati die Gebote ausrufen wird, steht die Geldzählmaschine bereit. Denn: Hier muss bar bezahlt werden.

Allerdings: Mehr als 100'000 Franken darf der Kanton nicht annehmen, das verbietet das Geldwäscherei-Gesetz. Wie hoch der Preis für den schwarzen Lambo getrieben wird, zeigt sich ab 10.15 Uhr.

Freitag, 26.04.2024
16:14

Polizei bewacht die Auktion

Rares für Bares gibt es am Samstagmorgen auf dem Gelände des Kantonalen Verwertungsdiensts in Liestal im Kanton Baselland. Unter dem Hammer landet neben zwei BMWs auch ein Lamborghini Gallardo. Der Sportwagen mit über 500 PS stammt aus dem Kanton Aargau und wurde beschlagnahmt. Die genauen Umstände, wie der Bolide mit Jahrgang 2008 und etwas über 55'000 Kilometern auf dem Buckel dem Halter entzogen worden ist, sind nicht bekannt.

Wer das höchste Gebot abgibt, muss noch vor Ort den vollen Kaufpreis bar bezahlen. Die Polizei wird die Auktion bewachen. «Ein solches Luxusfahrzeug hatten wir noch in einer Versteigerung», erklärte Bernardino Barbati, Leiter des Fundbüros und Verwertungsdiensts der Baselbieter Sicherheitsdirektion gegenüber 20 Minuten. Barbati wird auch durch die Auktion führen.

Der Lambo muss ab Platz gekauft werden, das drückt den Preis.

Der Lambo muss ab Platz gekauft werden, das drückt den Preis.

Sicherheitsdirektion BL

Wer auch immer die Fahrzeuge ersteigert, dürfte ein Schnäppchen machen. Denn: Die Autos müssen ab Platz gekauft werden, eine Probefahrt ist nicht möglich. Das birgt das Risiko versteckter Mängel und drückt entsprechend den Preis. Vor allem für Händler mit einem guten Auge dürfte die Auktion interessant sein.

Neben den Autos suchen zwei Harley Davidson Motorräder und 150 Velos neue Besitzer. Los geht es um 10.15 Uhr.

158 Kommentare