Neuer Schweizer Astronaut: Sein nächstes Ziel ist der Mond

Publiziert

Marco Sieber (35)Neuer Schweizer Astronaut: Sein nächstes Ziel ist der Mond

Die Schweiz hat einen neuen Astronauten: Marco Alain Sieber aus Bern. Diesen Traum verfolgte er schon lange – und hat dafür hart gearbeitet.

Der 35-jährige Berner Arzt Marco Sieber wird als zweiter Schweizer überhaupt zum Astronauten ausgebildet. 20 Minuten traf ihn im Januar 2023 vor Beginn seiner Ausbildung zum Astronauten.

20min/S. Bösiger

Darum gehts

  • Marco Sieber aus Bern ist nach Abschluss der Astronauten-Grundausbildung offiziell ins Astronauten-Korps der ESA aufgenommen worden.

  • Dass er seine Ziele und Träume mit viel Ehrgeiz und Leidenschaft verfolgt, zeigt seine Biografie.

  • Seine Passion zum Fliegen begleitet ihn seit der Jugend.

  • Beruflich entschied sich Sieber für eine Karriere in der Medizin.

«Es ist schon ein Traum, der in Erfüllung geht», sagte Marco Sieber vor einem Jahr gegenüber 20 Minuten. Damals war er noch vor dem Start seiner Astronautenausbildung an der europäischen Raumfahrtagentur (ESA) in Köln. «Andererseits muss man auch viele Dinge aufgeben», so Sieber. Die Ausbildung sei zeitintensiv. Die rosarote Brille müsse man ablegen. Dennoch: «Es ist einmalig, die Freude, wenn man etwas erreicht, wofür man gekämpft hat.» Seit Montag ist der 35-Jährige nun offiziell Astronaut. Dass er seine Ziele und Träume mit viel Ehrgeiz und Leidenschaft verfolgt, zeigt seine Biografie.

«Die dritte Dimension hat mich schon immer interessiert.»

Marco Sieber, Astronaut

Seine Passion zum Fliegen scheint ihn seit der Jugend zu begleiten: Nach der Matura im Jahr 2007 in Burgdorf BE begann er eine Fallschirmjäger-Ausbildung beim Kommando der Schweizer Spezialeinheiten. Dort stieg er bis zum Feldweibel auf. «Die dritte Dimension hat mich schon immer interessiert», so Sieber 2023. Er habe schon früher in die Sterne geschaut und sei fasziniert gewesen: «Wie gross das alles ist – damals habe ich aber nicht daran gedacht, dass ich jemals dorthin fliegen würde.»

AFP

Immer mit Adrenalin

Neben seiner beruflichen Karriere hat Sieber seine Leidenschaft für die Lüfte auch privat nie vernachlässigt: Als lizenzierter Privatpilot und erfahrener Fallschirmspringer verbringt er viel Zeit zwischen Erde und Himmel. «Zu seinen Lieblingsbeschäftigungen gehören Outdoor-Aktivitäten und Abenteuersportarten wie Fallschirmspringen, Gleitschirmfliegen, Tauchen, Skitourengehen und Kitesurfen», heisst es auf der Webseite des ESA.

Marco Sieber im Interview mit der ESA: Als Kind baute er Raketen – jetzt ist er Astronaut.

Vom Arzt zum Astronauten

Beruflich entschied sich Sieber für eine Karriere in der Medizin: «Menschen helfen zu können, ist etwas sehr Schönes», so der Berner. An der Universität Bern schloss er 2015 seinen Doktortitel in Medizin ab. Und nicht irgendwie: Sieber wurde für die beste Abschlussprüfung für sein Ärztediplom ausgezeichnet. Seine medizinische Laufbahn führte ihn durch verschiedene Spezialisierungen, darunter Allgemeinchirurgie und Notfallmedizin, bis hin zur Hubschrauberrettung. 2018 wurde er leitender medizinischer Offizier bei der Swisscoy für die KFOR im Kosovo. Sieber arbeitete seit 2020 als Notarzt in der Hubschrauberrettung und kam ein Jahr später als Assistenzarzt der Urologie zum Krankenhaus in Biel.

«Eines Tages auf dem Mond zu landen, ist ein Ziel.»

Marco Sieber, Astronaut

Der 35-Jährige zieht Parallelen zwischen der Raumfahrt und dem Rettungsfliegen: «Beides sind Jobs, bei denen man sich sehr privilegiert schätzen kann, wenn man dort arbeiten darf.» Etwas Spannenderes als den Job als Astronauten könne er sich kaum vorstellen.

Was fasziniert dich am meisten an der Karriere eines Astronauten?

In seiner Funktion als Astronaut möchte Sieber junge Menschen dazu motivieren, ihre Ziele zu verfolgen. Ähnlich wie Claude Nicollier, der erste Schweizer Astronaut, es vorgemacht hat. «Es scheint mir immer noch unglaublich, in seine Fussstapfen zu treten.»

«Eines Tages auf dem Mond zu landen, ist schon ein Ziel», sagte Sieber vor seiner Ausbildung. Mit dem Abschluss seiner Ausbildung wird er dieses wohl schon bald erreichen.

Folgst du schon 20 Minuten auf Whatsapp?

Eine Newsübersicht am Morgen und zum Feierabend, überraschende Storys und Breaking News: Abonniere den Whatsapp-Kanal von 20 Minuten und du bekommst regelmässige Updates mit unseren besten Storys direkt auf dein Handy.

Deine Meinung

51 Kommentare