Buhrufe und Pfiffe: So wehren sich die Schwyzer gegen das Asylzentrum

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Buosingen SZSchwyzer wehren sich gegen Asylzentrum auf Campingplatz

Am Mittwochabend wurde die Bevölkerung über das geplante Bundesasylzentrum informiert. Die Stimmung beim vierstündigen Anlass war aufgeladen.

Darum gehts

  • Auf dem Areal Buosingen ist ein Asylzentrum geplant.

  • Die oberste Asylchefin der Schweiz informierte am Mittwoch die Bevölkerung.

  • Etwas mehr als 1000 Leute sind in die Turnhalle in Arth gekommen und die Stimmung war aufgeladen.

Die Stimmung in der Turnhalle in Arth ist aufgeladen, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. Mehr als 1000 Personen sind zur Informationsveranstaltung bezüglich des geplanten Bundesasylzentrums gekommen. Auf dem Areal Buosingen, auf dem sich heute ein Campingplatz befindet, ist ein Asylzentrum für 170 Asylsuchende geplant.

Schon seit Bekanntgabe des Projekts im Januar hatte sich Widerstand formiert. Protestführerin SVP Schwyz konnte Bundesrat Beat Jans bereits nach zwei Wochen eine Petition gegen das geplante Bundesasylzentrum überreichen.

Im Februar erhielten die Bewohner von Arth provokante Flyer in den Briefkästen, die angeblich für das Bundesasylzentrum sein sollen. Doch die Aktion war offensichtlich sarkastisch gemeint:

Kannst du den Widerstand der Schwyzer nachvollziehen?

Zudem kam es zu Demonstrationen und Protesten. Daher mahnte der Arther Gemeindepräsident Ruedi Beeler zu Beginn der Veranstaltung gemäss «Tages-Anzeiger» denn auch zur Ruhe und bat darum, dass niemand «beleidigt oder beschimpft wird».

Asylchefin versucht es mit Empathie

Die oberste Asylchefin der Schweiz, Schraner Burgener, versucht es derweil mit Empathie: «Das Fremde macht uns Menschen Angst. Überall auf der Welt.» Immer wieder versicherte sie, dass das SEM für die Sicherheit sorge und auch alle anfallenden Kosten tragen werde.

Im Anschluss liefert laut «Tages-Anzeiger» SEM-Vizedirektor Marcel Suter vermeintlich überzeugende Zahlen wie laufende Asylgesuche (2023: 30'000) oder die Dauer bis zur Fertigstellung des Projekts (nicht vor 2030).

Weitere Gemeindevertreter wiesen zudem auf den Umstand hin, dass es sich um lediglich 170 Asylplätze handele, und damit um nur halb so viele Plätze wie ursprünglich geplant.

«Lediglich» 170 Asylsuchende

Doch der Unmut und die Skepsis in der Bevölkerung sind gross und dies wurde auch in der Informationsveranstaltung deutlich. Neben zahlreichen Fragen wurden auch immer wieder Buhrufe und Pfiffe laut. Viele äussern eine Grundsatzkritik an der Asylpolitik oder machen deutlich, dass sie sich um die Sicherheit sorgen. Andere wiederum verstehen nicht, warum ein Asylzentrum nicht in der Stadt geplant werde.

Dass es sich lediglich um 170 Asylsuchende handle, wird mit einem Raunen aufgenommen. Die Skepsis ist gross, dass es nicht dabei bleiben wird. Laut «Blick» forderte ein Anwesender auch alle Anwesenden zur Abstimmung auf. Diese fiel eindeutig gegen das Asylzentrum aus.

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