«Gewaltige Erleichterung» - Flüchtlinge sollen auf Campingplatz

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Goldau SZ «Gewaltige Erleichterung» - Flüchtlinge sollen auf Campingplatz

Auf der Bernerhöhe sollen bis 2030 rund 170 Asylbewerber untergebracht werden. Der ehemalige Campingplatz soll dem Bund verkauft werden. Der Gemeinderat ist erfreut.

Darum gehts

  • Auf einem Campingplatz in Goldau soll ein Bundesasylzentrum entstehen.

  • Dies bestätigt die Gemeinde und der Bund. 

  • Der betroffene Gemeindepräsident sieht die Last des Asyls wegfallen. 

  • Bund will sich an Abmachungen mit dem Kanton halten. 

Der Campingplatz Buosigen in Goldau liegt abgelegen vom Zentrum mit Blick auf den Lauerzersee. Der Familienbetrieb soll dem Bund verkauft werden und bis etwa 2030 will das Staatssekretariat für Migration (SEM) ein Bundesasylzentrum für abgewiesene Asylbewerber bauen.  

Die Verhandlungen über das Vorhaben mit dem Kanton Schwyz und dem Bund sollen etwa vor zwei Jahren begonnen haben und sind laut «Bote der Urschweiz» zu Ende geführt worden. «Die Gemeinde wusste seit längerem von den Plänen und wir sind seit August 2023 daran beteiligt», sagt Ruedi Beeler, Gemeindepräsident von Arth auf Anfrage. 

Der Gemeinderat sieht nicht nur Nachteile 

«Der Gemeinderat konnte seine Bedingungen weitgehend durchsetzen und sieht nicht nur Nachteile aus», so Beeler: «Es ist eine gewaltige Erleichterung im Flüchtlingsbereich für uns, wenn wir künftig 120 Asylsuchende in unseren Dörfern nicht mehr aufnehmen müssten.»

Laut Beeler würde die Last des Asyls wegfallen. Aktuell leben rund 150 Asylbewerber und Flüchtlinge in der Gemeinde und wir müssten dringend noch über 20 aufnehmen. «Diese verursachen hohe Kosten und nehmen der eigenen Bevölkerung auch noch die letzten bezahlbaren Wohnungen weg.»

Schwyz will keine weiteren Bundesasylzentren

«Wird das Ausreisezentrum in Betrieb genommen, ist der Bund für die Sicherheit wie auch die Finanzierung und Betreuung zuständig.» Beeler sagt weiter: «Mit dem klaren Zugeständnis zur Sicherheit im, und vor allem auch um das Bundeszentrum durch Bund und Kanton, konnte der Gemeinderat das Vorhaben akzeptieren.»  

Wie der «Bote» weiter berichtete, akzeptiert auch die Schwyzer Regierung den Standort Buosigen. Dies allerdings unter verschiedenen Bedingungen: So etwa, dass es in Zukunft keine weiteren Bundesasylzentren im Kanton Schwyz geben soll. Ausserdem wird erwartet, dass das SEM für einen geordneten Betrieb sorgt. 

Bund will sich an die Abmachung halten

Eine Person der Familie, welche den Campingplatz betreibt, wollte sich auf Anfrage nicht äußern und verwies darauf, sich an das SEM zu wenden. Laut Daniel Bach, Leiter Kommunikation des Staatssekretariats für Migration (SEM) werden derzeit noch einige offene Punkte bereinigt, sodass mit einem baldigen Vertragsabschluss gerechnet werden kann. Wenn dieser erfolgt ist, wird das Grundstück in den Sachplan Asyl aufgenommen. Parallel dazu wird das Projekt aufgegleist. Wenn dieses ausgearbeitet ist, folgt das Plangenehmigungsverfahren.

Auf die Frage, ob der Bund den Forderungen des Kantons nachkommen kann, teilt Bach mit: «Der Bund hat mit dem Kanton Schwyz und den anderen Zentralschweizer Kantonen vereinbart, dass zwei Bundesasylzentren in der Zentralschweiz mit je 170 Unterbringungsplätzen betrieben werden sollen. Das zweite wird nicht im Kanton Schwyz stehen, wenn Buosingen realisiert werden kann. An diese Abmachung werden wir uns halten.» 

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