Coumba Sow ist nach Final-Pleite stinksauer

Aktualisiert

Coumba Sow«Das ist der Scheiss an diesem Modus» – Nati-Star nach Final-Pleite stinksauer

Nach einem klaren 3:0-Erfolg sind die FCZ Frauen Schweizer Meisterinnen. Der Final hat verschiedene Geschichten geschrieben. Wir erzählen sie dir. 

Hier ist das 1:0 des FC Zürich zu sehen. 

SRF

Darum gehts

  • Die FCZ Frauen gewinnen im Playoff-Final der Women’s Super League mit 3:0. 

  • Servette FC Chênois Féminin präsentiert sich chancenlos. 

  • Bei Servette ist die Wut nachher gross, die Zürcherinnen feiern derweil. 

Es war eine Machtdemonstration der Zürcherinnen im Final der Women’s Super League gegen Servette FC Chênois Féminin. Gleich mit 3:0 fegte der FCZ nach Toren von Marie Höbinger, Fabienne Humm und Alayah Pilgrim die Genferinnen vom Platz. Die Cupsiegerinnen waren absolut chancenlos und enttäuschten auf der ganzen Linie. Wir erzählen dir die Geschichten des Abends. 

Die Wut wegen des Playoff-Modus

Coumba Sow war sichtlich angefressen. Die Ur-Zürcherin wechselte im Winter von Paris zu Servette, um Spielpraxis für die WM im Sommer zu sammeln. Nun sass sie beim wichtigsten Spiel der Saison zu Beginn nur auf der Bank. Warum? Darauf hatte der Nati-Star in den Katakomben keine Antwort: «Ich weiss es nicht, ich wäre parat gewesen. Ich kann es mir auch nicht erklären.»

Den Playoff-Modus kritisierte sie heftig gegenüber SRF: «Das ist der Scheiss an diesem Modus. Man kann am Ende der Saison Sechster sein und trotzdem noch Meister werden und in der Champions League spielen.» Die Zürcherinnen verstanden den Frust von Sow. Zur Erinnerung: Genf kassierte im Playoff-Final die einzige Saison-Pleite. 

FCZ-Tormaschine Fabienne Humm sagte: «Ich bin eigentlich der Meinung, dass das Team Schweizer Meister ist, das die gesamte Saison dominiert. So hat es ein Cup-Feeling.» «Ich kann die Enttäuschung total nachvollziehen, wenn man ungeschlagen in den Final geht und mit diesem die gesamte Saison kaputt macht», meinte FCZ-Coach Jacqueline Dünker. Auch Boss Ancillo Canepa war der gleichen Meinung. 

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Tanzende Heliane Canepa und das KV-Büro

Verständlich, dass die Freude nach dem 24. Ligatitel beim FCZ gross war. Heliane Canepa tanzte in den Katakomben des Kybunpark in St. Gallen, Ehemann Ancillo bekam das Grinsen nicht aus dem Gesicht. Die FCZ-Spielerinnen lagen sich in den Armen, der Sekt und das Bier flossen in Strömen. Musik tönte laut aus den Boxen. 

Fabienne Humm sagte in der Mixed Zone: «Ein 3:0 haben wir uns natürlich erträumt. Wir sind jetzt einfach nur glücklich und sehr stolz.» Die 36-Jährige traf zum vorentscheidenden 2:0. Happy erzählt Humm, die noch einen 100-Prozent-Job als KV-Angestellte im Logistikbereich hat: «Ich nahm heute frei. Meinen Bürokollegen habe ich gesagt, dass sie entweder ins Stadion sollen oder den Match daheim schauen müssen.» 

Auch Trainerin Dünker grinste über das ganze Gesicht. Kein Wunder, im Winter übernahm sie das Amt von Nati-Trainerin Inka Grings – nun hat sie bereits den ersten Titel in der Tasche. «Wir haben uns gut vorbereitet. Wir waren im Gesamtpaket das bessere Team auf dem Platz», erklärte sie den Erfolg. 

Geburtstagskind und die grosse Party

Einen grossen Anteil am Sieg hatte auch Seraina Piubel. Der FCZ-Youngster brillierte mit einer Top-Leistung und war Dreh- und Angelpunkt im Zürich-Spiel. Besonders: Sie hatte am Tag des Triumphs Geburtstag. Piubel, die 23 Jahre alt wurde, sagte: «Ich habe mir den Titel gewünscht und der Wunsch ging in Erfüllung. Ich bin sprachlos und voller Emotionen. Jetzt wird alles zusammen gefeiert!»

Für Alayah Pilgrim, die das 3:0 schoss, war es der erste Titelgewinn. Gegenüber 20 Minuten war sie sprachlos: «Unglaublich! Wir glaubten alle fest daran.» Nun würde man Party machen. «Wir gehen ins Kaufleuten. Mehr verrate ich nicht.» 

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