Schiessunfall in Bremgarten: Buder trauert um Rekrut (22)

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Bremgarten AGTod von Rekrut (22): Bruder kritisiert «mangelnde Disziplin»

Am Dienstag wurde ein Rekrut in Bremgarten bei einer Schussabgabe tödlich verletzt. Sein Zwillingsbruder trauert auf Tiktok um den 22-Jährigen.

Darum gehts

  • In Bremgarten AG kam ein 22-jähriger Rekrut bei einem Schiessunfall in einer Kaserne ums Leben.

  • In den sozialen Medien wird um den jungen Mann getrauert – sein Zwillingsbruder erhebt schwere Vorwürfe.

  • Schiess-Instruktor Marc Baumann weist darauf hin, dass der Unfall durch bessere Disziplin und Aufmerksamkeit hätte vermieden werden können.

Am Dienstagmorgen ereignete sich in der Kaserne in Bremgarten AG ein Schiessunfall. Dabei kam der 22-jährige Rekrut J.M.* ums Leben. Er wurde in einem Transporter der Armee von einem Projektil am Kopf getroffen.

In den sozialen Medien wird um den Rekruten getrauert. Sein Zwillingsbruder veröffentlichte ein Video und erhebt darin Vorwürfe. «Gestorben, weil manche nicht genug Disziplin und Konzentration hatten … R.I.P. Bruderherz», heisst es im Kommentar unter dem Clip.

Userinnen und User drücken der Familie ihr Beileid aus. «Der Familie und den Angehörigen mein herzliches Beileid und viel Kraft in dieser schweren Zeit», heisst es etwa. Ein weiterer User schreibt: «Ich bin selbst Soldat, da müssen echt viele Regeln nicht beachtet worden sein, damit es zu dem Unfall kam», ist er sich sicher.

Die Familie wurde von der Armee zum Spital gefahren. «Der Armee war es ein Anliegen, die Angehörigen des Opfers rasch und persönlich über den Unfall zu informieren. Es war uns wichtig, den Angehörigen einen raschen Transport ins Spital zu ermöglichen. Deshalb hat die Armee entschieden, den Angehörigen den Transport per Helikopter zu ermöglichen», sagt Armeesprecher Mathias Volken dazu.

Unfall hätte verhindert werden können

Marc Baumann, Schiess-Instruktor und Experte für persönliche Sicherheit, teilte gegenüber 20 Minuten mit, dass so ein Unfall hätte verhindert werden können. «Es handelt sich einerseits um einen traurigen Unfall. Andererseits handelt es sich um ein individuelles und organisatorisches Versagen der Übungsleitung sowie um ein mangelndes Verantwortungsbewusstsein jedes Einzelnen. Da ich beim Unfall nicht vor Ort war, kann ich zum Einzelfall nicht weiter Auskunft geben. Jetzt gilt es, den Untersuchungsbericht der Militärjustiz abzuwarten.»

Wie es genau zum Unfall kommen konnte und aus wessen Waffe der Schuss abgegeben wurde, ist noch nicht klar. Die Militärjustiz hat Ermittlungen aufgenommen.

*Name der Redaktion bekannt

Trauerst du oder trauert jemand, den du kennst?

Hier findest du Hilfe:

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

Seelsorge.net, Angebot der reformierten und katholischen Kirchen

Muslimische Seelsorge, Tel. 043 205 21 29

Jüdische Fürsorge, info@vsjf.ch

Lifewith.ch, für betroffene Geschwister

Verein Regenbogen Schweiz, Hilfe für trauernde Familien

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Pro Senectute, Beratung älterer Menschen in schwierigen Lebenssituationen

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