Signa-Pleite: Galeria Karstadt  entlässt über 1000 Angestellte

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Neuer KahlschlagSigna-Pleite: Galeria Karstadt  entlässt über 1000 Angestellte

Der finanziell angeschlagene Konzern schliesst eine weitere Reihe von Niederlassungen. Insgesamt hat Galeria Karstadt Kaufhof damit noch 76 Filialen.

Darum gehts

  • Deutschlands letzter grosser Warenhauskonzern schliesst 16 weitere Filialen.

  • Von den 12'800 Beschäftigten sollen etwa 1400 entlassen werden.

  • Galeria Karstadt Kaufhof ist bereits zum dritten Mal in dreieinhalb Jahren insolvent.

Deutschlands letzter grosser Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof will 16 seiner 92 Filialen schliessen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Unternehmenskreisen. Details zu den betroffenen Standorten und zum Zeitplan will Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus am Samstag bekanntgegeben.

Von den rund 12'800 Menschen, die das Unternehmen beschäftigt, sollen 11'400 demnach ihren Job behalten. 1400 würden gehen müssen, hiess es. Zuletzt hatte Denkhaus bereits angekündigt, dass in der Konzernzentrale in Essen die Hälfte der 900 Arbeitsplätze abgebaut werden soll.

Dritte Insolvenz innert dreieinhalb Jahren

Der Warenhauskonzern hatte Anfang Januar einen Insolvenzantrag gestellt. Es ist die dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhalb Jahren. Als Grund für die schwierige Lage nannte Galeria-Chef Olivier Van den Bossche damals unter anderem die Insolvenzen der Signa-Gruppe des bisherigen Eigentümers Rene Benko. Deren Schieflage hatte unmittelbare Auswirkungen: Im Zuge der letzten Insolvenz von Benko zugesagte Finanzmittel für die Sanierung der Warenhauskette waren nicht mehr geflossen.

Van den Bossche und Denkhaus gaben im Januar die Suche nach einem neuen Eigentümer und den Erhalt von Galeria als Ziele aus. Das Unternehmen verhandelte daraufhin nach eigenen Angaben mit mehreren potenziellen Investoren. Seit Anfang April ist bekannt, dass ein Konsortium aus der US-Investmentgesellschaft NRDC und der Gesellschaft BB Kapital SA des Unternehmers Bernd Beetz die Kaufhauskette übernehmen will.

Insolvenzverwalter Denkhaus will bis Ende April den Insolvenzplan für den Eigentümerwechsel vorlegen. Die Gläubiger kommen am 28. Mai in der Messe Essen zusammen, um darüber abzustimmen. Rechtskräftig ist der Plan erst, wenn die Gläubigerversammlung ihn annimmt und dieser anschliessend vom Gericht erneut bestätigt wird. Bis Ende Juli will Denkhaus das Unternehmen an die neuen Eigner übergeben.

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(DPA/bho)

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