Essen: Galeria Karstadt Kaufhof meldet Insolvenz an

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DeutschlandGaleria Karstadt Kaufhof meldet erneut Insolvenz an

Deutschlands letzter grosser Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof beantragt erneut ein Insolvenzverfahren. Es ist das dritte innerhalb weniger Jahre.

Darum gehts

  • Bereits zum dritten Mal hat Galeria Karstadt Kaufhof einen Insolvenzantrag gestellt.

  • Auch die Insolvenzen des Mutterkonzerns Signa schädigten die Warenhauskette.

  • Was mit den gut 90 Warenhäusern und mehr als 15 000 Beschäftigten passiert, ist unklar.

Die deutsche Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) hat beim Amtsgericht Essen einen Insolvenzantrag gestellt. Das teilte das Unternehmen am Dienstag in Essen mit. Galeria sucht demnach einen neuen Eigentümer. Gespräche mit potenziellen Investoren seien bereits angelaufen, Ziel sei die Fortführung von Galeria.

Galeria-Chef Olivier van den Bossche sagte: «Galerias operativer Erfolg wird durch die Rahmenbedingungen der alten Eigentümerstruktur belastet. Wir sehen in dem heutigen Tag ausdrücklich einen Befreiungsschlag.» Weiter heisst es in der Mitteilung: «Die Insolvenzen der Signa-Gruppe schädigen Galeria massiv, behindern das laufende Geschäft und schränken durch hohe Mieten und teure Dienstleistungen die künftige Entwicklungsmöglichkeit stark ein.»

Ungewissheit über Millionen-Zahlungen von Signa

Für GKK ist es schon die dritte Insolvenz innerhalb von weniger als vier Jahren. Vorausgegangen war die Schieflage des Mutterkonzerns Signa. In den vergangenen Wochen hatten mehrere Unternehmen aus der Handels- und Immobiliengruppe des österreichischen Unternehmers René Benko Insolvenz angemeldet – darunter die Signa Retail Selection AG, zu der GKK gehört. Sie hatte Ende November angekündigt, ihr Geschäft geordnet abzuwickeln, was einen Verkauf von GKK bedeutet.

Deutschlands letzter grosser Warenhauskonzern hatte erst Ende 2022 Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen müssen. Im März 2023 stimmte die Gläubigerversammlung dem Insolvenzplan zu. Signa hatte für die Sanierung 200 Millionen Euro (gut 186 Millionen Franken) zugesagt, die in mehreren Tranchen bis 2025 fliessen sollen, die ersten 50 Millionen (gut 46 Millionen Franken) dem Vernehmen nach im Februar.

Bangen um mehr als 15’000 Jobs

Nach der vergangenen Insolvenz hatte der Warenhauskonzern etwa 40 Filialen schliessen müssen. Die letzten 18 davon machen im Laufe dieses Monats dicht. Galeria betreibt aktuell 92 Warenhäuser und beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 15’000 Menschen.

Was die neue Insolvenzanmeldung für die Beschäftigten bedeutet, lässt sich noch nicht sagen. Der Gesamtbetriebsrat war zunächst nicht für ein Statement zu erreichen. Während des letzten Insolvenzverfahrens hatte die Bundesagentur für Arbeit den Galeria-Beschäftigten drei Monate lang Insolvenzgeld gezahlt.

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(DPA/bre)

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