Wer sich testen lässt, soll 50 Euro erhalten

Publiziert

ÖsterreichWer sich testen lässt, soll 50 Euro erhalten

Das Interesse an den Corona-Massentests in Österreich ist kleiner als im Vorfeld erwartet. Die Regierung überlegt sich nun, ein Belohnungssystem einzuführen.

woz/SDA
von
woz/SDA

Darum gehts

  • Österreich will mit Massentests mehrere Millionen Menschen auf das Coronavirus testen.

  • In den ersten zwei Tagen liessen sich 300’000 Menschen auf das Virus untersuchen – das sind weniger als erwartet.

  • Ab Januar soll «Corona-Geld» Anreiz schaffen, sich testen zu lassen.

Das Interesse der Bürger an den Corona-Massentests in Österreich ist bislang geringer als erwartet. In den ersten beiden Tagen liessen sich in den Bundesländern Wien, Tirol und Vorarlberg nach einem ersten Überblick rund 300’000 Menschen auf das Virus untersuchen. Besonders die Teststationen in Wien waren nach Angaben der Stadt nicht ausgelastet. Am Samstag wurden 22’000 Tests gemacht, die Kapazität in der Hauptstadt liegt bei 150’000 täglich. Es wurden insgesamt nur wenige Infizierte gefunden. Von den knapp 160’000 in Tirol getesteten Menschen waren 417 positiv. Dies entspreche 0,27 Prozent, teilte das Land mit.

Die Regierung hofft, dass sich mehrere Millionen Menschen testen lassen. In Wien ist das noch bis zum 13. Dezember möglich. Andere Bundesländer starten erst in den nächsten Tagen. Die Massentests sind wichtiger Teil der aktuellen Anti-Corona-Strategie, um vor allem die symptomfreien Infizierten zu entdecken.

Laut der «Kronen Zeitung» überlegt die Regierung, ein Belohnungssystem einzuführen. Bei der zweiten Testserie ab Januar 2021 soll ein Zustupf Anreiz für einen Test schaffen. Die Rechnung: 50 Euro «Corona-Geld» für alle, die den Antigen-Test durchführen lassen – das kostet zwischen 200 und 400 Millionen Euro. Jeder Lockdown schlägt hingegen mit mehreren Milliarden Euro zu Buche.

R-Wert unter 1

Kanzler Sebastian Kurz hat vor Ende des Lockdowns an die Bevölkerung appelliert, die weiter geltenden Massnahmen einzuhalten. Nur so könne sich die positive Entwicklung fortsetzen, so Kurz. In den vergangenen Wochen hätten sich die durchschnittlichen täglichen Neuansteckungen halbiert. Die sogenannte Sieben-Tages-Inzidenz in Österreich sei von 522 auf 263 pro 100’000 Einwohner gesunken. Die Reproduktionszahl, die angibt wie viele Menschen ein Infizierter ansteckt, sei von 1,13 auf 0,81 gesunken.

In Österreich können am Montag wieder alle Geschäfte öffnen. Hotels und Gastronomie bleiben allerdings bis zum 6. Januar geschlossen. Ausserdem gelten abends und nachts weiter Ausgangsbeschränkungen.

Hast du oder jemand, den du kennst, Mühe mit der Coronazeit?

Hier findest du Hilfe:

BAG-Infoline Coronavirus, Tel. 058 463 00 00

Dureschnufe.ch, Plattform für psychische Gesundheit rund um Corona

Branchenhilfe.ch, Ratgeber für betroffene Wirtschaftszweige

Pro Juventute, Tel. 147

Deine Meinung

198 Kommentare