Familie isst für 370 Fr. – und haut ab

Aktualisiert

WalesNotorische Zechpreller-Eltern nach viralem Aufruf in Haft

Eine Familie schlich sich in mehreren Restaurants jeweils davon, als es nach dem opulenten Essen ans Bezahlen ging. Nun wurden die Eltern verhaftet.

Darum gehts

  • Ein Gastronom aus Wales postete auf Social Media ein unangenehmes Erlebnis.

  • Eine Familie konsumierte bei ihm für 370 Franken und verschwand, als es ans Zahlen ging.

  • Der entsprechende Post des Wirts ging viral – und viele andere erkannten die Familie wieder.

  • Nun wurde das Elternpaar am Dienstag verhaftet. Die beiden sollen mindestens siebenmal die Zeche geprellt haben.

Dass sich Gäste in einem Restaurant an den Speisen gütlich tun und sich danach davonmachen, bevor es ans Zahlen geht, hat wohl jeder Wirt schon einmal erlebt. Für manche Menschen ist das sogenannte «Dine and Dash» allerdings schon fast zu einem Sport geworden. Meist kommen die Sünderinnen und Sünder unerkannt und damit ungestraft davon – allerdings nicht immer, wie ein Fall aus Grossbritannien zeigt: Ein besonders skrupelloses Paar wurde nun in Haft gesetzt, wie die Polizei auf der britischen Insel mitteilt.

Den jüngsten Raubzug des Paares hatte dieser Tage das Team des eben erst neu eröffneten Restaurants Bella Ciao in Swansea in Wales erlebt: Eine Familie von nicht weniger als acht Personen tat sich dort an den Angeboten der Speisekarte gütlich und futterte unter anderem teure Steaks und doppelte Dessert-Portionen, bis sie eine Zeche von 329 Pfund (370 Franken) angehäuft hatte. Mehrere Teller sollen sie dabei nur halb gegessen zurückgegeben haben.

Als es ans Zahlen ging, zückte die Mutter eine Debitkarte, die vom Lesegerät aber abgelehnt wurde. Daraufhin gab die Frau an, sie hole eine andere Karte aus dem Auto. Ein Sohn blieb als «Sicherheit» im Restaurant. Doch kaum hatte sich der Kellner umgedreht, war auch dieser aus dem Lokal verschwunden und kam wie seine Mutter nie wieder. Und natürlich war auch die Telefonnummer, die die Familie beim Reservieren genannt hatte, falsch.

Etliche andere Wirte betroffen

Aus Frust postete der Wirt Tyrone Reese Bilder der Überwachungskamera, welche die delinquente Familie erfasst hatte, auf Social Media und bat um Hinweise zu den Zechprellern. Rasch ging der Post viral, laut der «Daily Mail» sahen über das Wochenende zwölf Millionen Menschen die Geschichte. Und die Reaktionen blieben nicht aus: Nebst Mitleidsbezeugungen von Gästen kamen auch Hinweise auf die Identität der Familie – und mehrere Kollegen des Wirts gaben an, auch sie seien schon Opfer der dreisten Familie geworden. Mindestens in sieben Fällen soll das Paar seine Masche durchgezogen haben.

Mittlerweile, so schrieb Reese, wisse die Polizei, um wen es sich handele. Immerhin konnte er indirekt vom Vorfall profitieren: Kurz nachdem der Vorfall viral gegangen war, verdreifachte sich bei ihm die Zahl der Reservierungen.

Hast du dich schon mal vor der Zeche gedrückt?

Ihn störe allerdings, wie lax die Polizei den Fall handhabe: «Ich zahle meine Steuern auch für die Polizei, aber ich scheine machtlos zu sein. Es ärgert mich, dass so etwa geschieht und dass die Täter damit durchkommen.» Auf Zechprellerei stehen nach britischem Recht bis zu zwei Jahre Gefängnis.

Nun dürfte die Serie ein Ende haben: Wie die walisische Polizei laut der «Daily Mail» mitteilt, hat sie das Paar identifiziert und unter dem Vorwurf von Betrug und Diebstahl in Haft genommen. Es handelt sich um ein 39 und 41 Jahre altes Ehepaar aus dem nahen Port Talbot. Sie würden nun von der Polizei in Swansea befragt, hiess es.

Folgst du schon 20 Minuten auf Whatsapp?

Eine Newsübersicht am Morgen und zum Feierabend, überraschende Storys und Breaking News: Abonniere den Whatsapp-Kanal von 20 Minuten und du bekommst regelmässige Updates mit unseren besten Storys direkt auf dein Handy.

Deine Meinung