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Podcast befreit zwei Männer nach 25 Jahren aus dem Gefängnis

Georgia, USA

True-Crime-Podcast befreit zwei Männer nach 25 Jahren aus dem Gefängnis

Darrell Lee Clark und Cain Joshua Storey wurden 1996 zu Unrecht wegen des Mordes an einem Teenager verurteilt. Nun können sie dank eines Podcasts Weihnachten mit ihren Familien feiern. 

von
Justin Arber
Publiziert

Darrell Lee Clark (r.) kam am Donnerstag nach 25 Jahren aus dem Gefängnis. 

Georgia Innocence Project

  • Darrell Lee Clark und Cain Joshua Storey wurden für den Tod von Brian Bowling verantwortlich gemacht.

  • Der 15-Jährige zog sich im Jahr 1996 beim Spiel «Russisches Roulette» mit einer Waffe tödliche Verletzungen zu.

  • Ein True-Crime-Podcast hat im letzten Jahr neue Beweise aufgedeckt, anhand dieser wurde der Fall neu beurteilt und sowohl Clark als auch Storey wurden nach 25 Jahren freigelassen. 

«Ich hätte nie gedacht, dass ich mehr als die Hälfte meines Lebens im Gefängnis verbringen werde, vor allem nicht für etwas, das ich nicht getan habe», sagte Lee Clark zu News.com.au, als er und Cain Joshua Storey am Donnerstag in die Freiheit entlassen wurden.

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Die beiden kamen frei, nachdem die Staatsanwaltschaft des Rome Judicial Circuit District zugestimmt hatte, dass die Verurteilung von 1996 aufgehoben werden sollte.

Bester Freund kam bei «Russischem Roulette» ums Leben

Am 18. Oktober 1996 hielt sich der damals 15-jährige Brian Bowling zusammen mit seinem besten Freund Cain Joshua Storey im Wohnwagen von dessen Eltern in Rome, im US-Bundesstaat Georgia, auf. Laut dem australischen Newsportal spielten dort Clark, Storey und Bowling zusammen mit einer geladenen Waffe «Russisches Roulette». Bowling drückte dabei den Abzug der Waffe ab, wobei ihn eine Kugel tödlich verletzte. So soll Storey später die Ereignisse gegenüber der Polizei dargestellt haben. 

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Später sagte eine Frau den Ermittelnden gegenüber, dass Storey und Clark einige Monate nach dem tödlichen Unglück zu einer Party von ihr gekommen seien. Sie behauptete gemäss News.com.au, die beiden damals 17-Jährigen hätten ihr auf ihrer Party erzählt, dass sie den Mord an Bowling geplant hätten, weil er zu viel über einen früheren Diebstahl gewusst habe, den Storey und Clark begangen hatten. Storey wurde zum Zeitpunkt der Aussage bereits wegen Totschlags verurteilt. Nach diesen neuen Erkenntnissen erhöhten die Ermittelnden die Strafe auf Mord und Clark wurde als Mitverschwörer verhaftet, obwohl er ein bestätigtes Alibi hatte.

Podcast deckt neue Beweise auf

Die Podcasterinnen Susan Simpson und Jacinda Davis befragten für ihren True-Crime-Podcast «Proof» im Jahr 2021 wichtige Zeugen des ursprünglichen Prozesses erneut und fanden Details, die der Polizei nie mitgeteilt wurden. Ausserdem sprachen sie mit Zeugen, die nie befragt wurden. Die Moderatoren des Proof-Podcasts sprachen auch mit der Gastgeberin der Party, die ihre Aussage widerrief und sagte, sie sei von der Polizei genötigt worden. Die Behörden hätten ihr angeblich gedroht, ihr die Kinder wegzunehmen, und sexuelle Gefälligkeiten von ihr verlangt. Ein neuer Zeuge, der in dem Podcast befragt wurde, bestätigte ihre Angst vor Vergeltungsmassnahmen der Polizei.

«Nun komme ich raus und sehe, wie sich die Welt verändert hat»

Mit den neuen Beweisen in der Hand setzten die beiden Anwältinnen Christina Cribbs und Meagan Hurley vom Georgia Innocence Project einen neuen Prozess für Clark durch. Bei der Anhörung am Donnerstag sprachen der Bezirksstaatsanwalt und ein Richter des Obersten Gerichtshofs Clark von allen Anklagepunkten frei. Storeys Strafe wurde ausserdem auf die ursprüngliche Anklage von Mord auf Totschlag zurückgesetzt. Diese sah eine Gefängnisstrafe von zehn Jahren vor. Da die Zeit, welche er bereits abgesessen hatte, angerechnet wurde, kam auch er frei. Beide Männer können rechtzeitig zum Weihnachtsfest zu ihren Familien zurückkehren. «Es ist ein echter Schock. Ich war 25 Jahre lang hinter Gefängnismauern. Nun komme ich raus und sehe, wie sich die Welt verändert hat», sagte Clark gegenüber «Fox 5 Atlanta».

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«Wir freuen uns sehr, dass Lee und seine Familie endlich die längst überfällige Gerechtigkeit erhalten. Dies wäre nicht möglich gewesen ohne eine Staatsanwaltschaft, die bereit war, einen objektiven, neuen Blick auf einen alten Fall zu werfen», sagte Cribbs. 

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