Pilz-Workshop endet im Spital

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Theater GessneralleePilz-Workshop endet im Spital

Ein Workshop, organisiert vom Zürcher Theaterhaus Gessnerallee, sollte die Teilnehmenden für Pilze sensibilisieren. Zwei Personen landeten danach allerdings im Notfall.

Darum gehts

  • Das Theater Gessnerallee organisierte einen Workshop.

  • Dabei konnten Interessierte in die Welt der Pilze abtauchen und die eigene Wahrnehmung auf das Ökosystem schärfen.

  • Im Workshop wurden auch Pilze gesammelt und später zum Verzehr zubereitet.

  • Die Zubereitungshinweise des Pilzkontrolleurs wurden nicht vollends beachtet.

  • Einige Teilnehmende beklagten sich nach dem Verzehr über Übelkeit und Bauchschmerzen – zwei Personen mussten ins Spital.

Das Zürcher Theaterhaus Gessnerallee bot für Interessierte einen Workshop an, der für Pilze sensibilisieren sollte. Bei «Fungi Care» tauchten Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang in die Welt der Pilze ein und beschäftigten sich dabei mit deren Rolle im Ökosystem. Dafür trafen sich mehrere Teilnehmende im Gemeinschaftsgarten Grünhölzli in Zürich-Altstetten.

Der Workshop sah vor, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Ort mit einem Pilzkontrolleur in die Welt der Pilze und deren Risiken geführt und im Anschluss die gesammelten Pilze unter Anleitung einer Künstlerin fürs Abendessen zubereitet werden.

Zwei Personen wegen Hallimasche ins Spital

Nach dem Abendessen wurde aber schnell klar: Bei der Zubereitung ist etwas schiefgelaufen. Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, informierte das Theaterhaus, dass nach dem Workshop zwei Teilnehmende zur Sicherheit ins Spital gebracht werden mussten – am nächsten Morgen konnten beide wieder entlassen werden. Drei weitere Personen hatten die Organisatorinnen und Organisatoren des Workshops darüber informiert, dass sie im Anschluss an die Veranstaltung an Bauchschmerzen und Übelkeit litten.

Sie alle hatten die Pilzsorte Hallimasche gegessen. Eigentlich eine ungefährliche Pilzart – vorausgesetzt, die Pilze werden richtig zubereitet. So müssen Hallimasche zunächst rund fünf Minuten im Wasser gekocht werden, bevor sie dann bei der Zubereitung noch mindestens weitere zehn Minuten gegart werden. Beim Workshop «Fungi Care» hielt man sich wohl nicht ganz an die Zubereitungsempfehlungen. 

Pilzkontrolleur hat auf Zubereitung hingewiesen

Gegenüber der Zeitung nimmt der damals anwesende Pilzkontrolleur Stellung. Er habe deutlich darauf hingewiesen, dass die Hallimasche genug lange ausgekocht werden müssten, bevor sie als Gericht zubereitet würden. Kurz nach Mitternacht erhielt der Pilzkontrolleur Anrufe aus dem Notfall. «Immerhin konnte ich dem behandelnden Arzt und dem toxikologischen Zentrum sofort Entwarnung geben, dass keine Grünen Knollenblätterpilze gesammelt wurden», so der Kontrolleur. Zur Einordnung: Grüne Knollenblätterpilze sind hochgiftig.

Das Theaterhaus geht davon aus, dass die fünf betroffenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Pilz-Unverträglichkeit hatten. Allen Betroffenen ging es schnell wieder besser.

Für den Pilzkontrolleur hat der Vorfall auch etwas Positives: «Wenn aufgrund einer Berichterstattung über den Workshop ein grosses Publikum erfährt, dass man Hallimasche vor der Zubereitung auskochen muss, dann ist das sehr in meinem Sinn.»

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