Gegen schlechtes Image: So werben junge Leute aus der Hotelbranche für ihren Job

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Gegen schlechtes ImageSo werben junge Leute aus der Hotelbranche für ihren Job

Hotels und Restaurants fällt es zunehmend schwerer, guten Nachwuchs zu finden. Die Berufsbilder leiden schlicht unter einem schlechten Image. Mit vielen kleinen Kurzfilmen wollen junge Köche und Hotelfachangestellte dem entgegenwirken. Die besten wurden nun gekürt. 

Private Selection Hotels

Darum gehts: 

Schicht- und Wochenendarbeit, viel Stress und das alles bei schlechter Bezahlung. Die Gastronomie und Hotellerie haben ein Imageproblem bei Arbeitnehmern und -nehmerinnen. Viele haben der Branche während der Coronapandemie den Rücken gekehrt. Um zu zeigen, dass die Jobs in Hotel und Gastro auch ihre guten Seiten haben, wurde im Frühsommer wurde ein Filmwettbewerb lanciert. Lernende aus Hotelbetrieben in der Schweiz und im nahen Ausland sollten ihre Ausbildung in einem Kurzfilm zeigen. Das Hauptziel war zu zeigen, was der coolste Aspekt ihres Praktikums ist und warum sie sich für eine Karriere in der Hotelbranche entschieden haben.

«Glücklich ist, wer glücklich machen kann»

Die Idee zum Wettbewerb stammt von Esther Dysli, Marketingleiterin von Private Selection Hotels. Sie entstand, als sie auf Luzerner Bussen ein Inserat mit der Aufschrift «früher Koch – heute VBL-Chauffeur» sah, sagt sie. «Das hat mir richtig weh getan für unsere tollen Branchenberufe», so Dysli im Gespräch mit 20 Minuten. Deshalb ist es ihr Ziel, die Attraktivität der Lehrberufe in der Hotellerie in den Worten und Bildern der Lernenden aufzuzeigen und damit die nächste Generation von Gastgebenden für die Hotelberufe begeistern.

Das Motto des Wettbewerbs: «Glücklich ist, wer glücklich machen kann.» Die Organisatoren wollen den Lernenden – und allen, die die Kurzfilme sehen werden – vermitteln, dass die Arbeit mit und besonders für Menschen eine Quelle der Freude sei.

27 Praktikanten und Praktikantinnen haben ihre Kurzfilme für den Wettbewerb eingereicht. Organisiert wurde das Ganze von Private Selection Hotels. Nun hat eine Jury, unter der Leitung des Schweizer Schauspielers Stefan Gubser 15 Kurzfilme ausgewählt, drei für jede der fünf Kategorien – Hotelkommunikation, Hotelkaufmannschaft, Koch/Köchin, Service und Hotelfachmannschaft. Die Preisträger und -trägerinnen, einer pro Kategorie, wurden dann bei einem Galaabend im Hotel Schweizerhof in Luzern geehrt.

Bist du zufrieden mit deinem Beruf? 

Roter Teppich für Teilnehmende

Wie bei einer echten Oscar-Nacht wurden die Gewinner und Gewinnerinnen am Sonntagabend auf einem roten Teppich paradiert und mit den «Moviestar Awards» prämiert. Als Preis erhielten die Gewinnenden 400 Franken und drei Übernachtungen für zwei Personen in einem Luxushotel. Neben Stefan Gubser bestand die Jury, die die Gewinner und Gewinnerinnen ausgewählt hat, aus Kochweltmeister Mario Garcia, Elian Schmid (Bildungsmarketing Hotelleriesuisse), Nicole Martin (Schweizerische Hotelfachschule Luzern) und Rolf Brönnimann (Präsident von Private Selection Hotels). 

«Ausschlaggebend für mich ist, dass ich darin ihre Freude am Beruf, am Gästekontakt und dem Departemente-übergreifenden Teamwork spüre.»

Stefan Gubser, Schauspieler und Jurypräsident. 

«Ich dachte, die Siegerfindung wäre viel einfacher», sagt Elian Schmidt. «Und ich finde es super, wenn Lernende und ihre Ausbildungsbetriebe voller Motivation an solchen Projekten teilnehmen und der Branche ein Gesicht geben.» Auch unabhängig von den Gewinnern scheint der Wettbewerb also ein Erfolg gewesen zu sein: Den Juroren zufolge kann man in den Kurzfilmen die Freude der Lernenden an ihrer Arbeit und am Umgang mit den Gästen erkennen.

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