Ukraine-Krieg - Russische Bomben zerstören Kinderspital in Mariupol

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Ukraine-KriegRussische Bomben zerstören Kinderspital in Mariupol

In der Hafenstadt Mariupol soll nach einem russischen Luftangriff ein Kinderspital zerstört worden sein. Mehrere Kinder sollen sich unter den Trümmern befinden.

Die Ukraine hat Russland einen Angriff auf eine Geburtsklinik in der umkämpften Hafenstadt Mariupol vorgeworfen. 

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Ein Kinderspital und eine Entbindungsstation in der ukrainischen Stadt Mariupol ist nach Angaben der Stadtverwaltung durch russische Luftangriffe zerstört worden. «Direkter Angriff der russischen Truppen auf das Spital. Menschen und Kinder liegen unter den Trümmern, eine Gräueltat!», twitterte die Stadtverwaltung am frühen Mittwochnachmittag. 

Die Angreifer sollen das Kinderspital in Mariupol absichtlich beschossen haben, heisst er weiter. Die Zerstörung sei «kolossal». Laut dem ehemaligen ukrainischen Polizeibeamten Wjatscheslaw Abroskin wurde das Gebäude der Entbindungsklinik am Mittwochmorgen angegriffen. «Augenzeugen zufolge existiert das Spital nicht mehr, es gibt viele Verwundete und tote Frauen», sagte er laut ukrainischen Medienberichten. Kinder sollen unter den Trümmern liegen.

Bild zeigt Krater nach dem Einschlag der Bombe

Präsident Wolodimir Selenski veröffentlichte am Mittwoch auf Twitter ein Video, das völlig verwüstete Räume der Klinik zeigen soll. Demnach müssen eines oder mehrere Geschosse oder Bomben im Hof des Klinikkomplexes eingeschlagen sein. Die Druckwelle zerstörte Scheiben, Möbel und Türen, wie im Video zu sehen ist. Das Gelände rund um das Gebäude am Asowschen Meer im Südosten des Landes, war mit Trümmern übersät.

Auf Twitter wird zudem das Bild des Kraters geteilt, den die Bomben hinterlassen haben sollen. Der Bericht konnte von Nachrichtenagenturen noch nicht überprüft werden. Russland hat bestritten, Zivilisten anzugreifen.

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Belagerung führt zu katastrophalen Zuständen

In der von russischen Invasoren belagerten Grossstadt Mariupol spielen sich knapp zwei Wochen nach Kriegsbeginn verzweifelte Szenen ab. Viele Menschen waren am Mittwoch seit Tagen ohne fliessendes Wasser, Heizung, Kanalisation und Telefonverbindungen. Einige brachen auf der Suche nach Essbarem in Geschäfte ein, andere schmolzen Schnee, um Wasser zu haben. «Es gibt nichts, keine Haushaltsgegenstände. Das Wasser wird nach dem Regen von den Dächern gesammelt», sagte der Leiter des Roten Kreuzes von Mariupol, Alexej Bernzew.

Die Lage in Mariupol sei katastrophal, sagte Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk. Tausende drängten sich in Kellern, die unter dem Einschlag russischer Granaten erzitterten. Sie warteten auf Nachrichten über Evakuierungsmöglichkeiten. Wegen der Stromausfälle konnten viele nur mit ihren Autoradios Neuigkeiten empfangen. Nachrichten zu beschaffen und weiterzugeben sei zu einer der wichtigsten Aufgaben seiner Organisation geworden, sagte Bernzew. «Manchmal sind Informationen für die Menschen wichtiger als Nahrung.»

Mit Material von DPA

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