Pädophiler von Pattaya zu 16 Jahren Haft verurteilt

Aktualisiert

80 Buben missbrauchtPädophiler von Pattaya zu 16 Jahren Haft verurteilt

Der Schweizer Robert T. (73), der 80 Buben sexuell missbraucht hat, ist verurteilt worden. Er habe die Opfer wie Ware und Sexspielzeug behandelt, sagte die Richterin.

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Robert T. ist zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die Aufnahme stammt von seiner Verhaftung in Thailand.

Robert T. ist zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die Aufnahme stammt von seiner Verhaftung in Thailand.

Screenshot pattayadailynews.com

Der 73-jährige Robert T., der in Thailand mehr als 80 Kinder sexuell ausgebeutet haben soll, ist am Donnerstag zu einer Freiheitsstrafe von 16 Jahren verurteilt worden. Das Strafgericht in Bulle FR sprach ihn des Menschenhandels und sexueller Handlungen mit Kindern für schuldig.

Das Gericht verurteilte den 73-Jährigen ausserdem zu einer Geldstrafe von 360 Tagessätzen. Weiter muss sich der Mann einer psychotherapeutischen Therapie unterziehen und den drei Opfern, die am Prozess vertreten waren, eine Genugtuung bezahlen.

«Opfer wie Ware behandelt»

Das Gericht folgte damit weitgehend dem Strafantrag der Staatsanwaltschaft. Der Mann soll zudem Tausende kinderpornografische Bilder gemacht haben. Auch habe er in seiner thailändischen Bar die Knaben pädophilen Kunden vermittelt.

Er habe die Opfer wie Ware und Sexspielzeug behandelt, sagte die Gerichtspräsidentin. Das Fehlen von jeglicher Schuldeinsicht und die Herabwürdigung der Opfer wiege sehr schwer.

Knaben aus Armen Familien geködert

Der gebürtige Luzerner war schon 1980 und 1991 in den Kantonen Freiburg und Wallis wegen Missbrauchs von Minderjährigen verurteilt worden. Er flüchtete aus der Schweiz, wurde aber von der Walliser Polizei in Thailand ausfindig gemacht.

Nachdem er seine Strafe in der Schweiz abgesessen hatte, zog er 1996 erneut nach Thailand. Die Knaben aus armen Familien soll er mit Hilfe von Geschenken und auch dank der Attraktivität seine Villa nahe Pattaya angelockt haben. Diese verfügte über ein Schwimmbad. Irgendwann wurden die thailändischen Behörden auf das Treiben aufmerksam.

Laut einem Gutachten besteht eine hohe Rückfallgefahr beim mutmasslichen Täter und er sei voll schuldfähig. «Das ist der schlimmste Fall, der mir je untergekommen ist», sagte ein Undercover-Ermittler in einem Dokumentarfilm, den das Westschweizer Fernsehen RTS vor drei Jahren ausgestrahlt hat.

«Unsicherheiten und Widersprüche»

Der Verteidiger des Angeklagten hatte argumentiert, dass man dem Mann lediglich Pornographie vorwerfen könne. Bei den anderen Vorwürfen fehle es an Beweisen. Es gebe Unsicherheiten und Widersprüche bei den Aussagen der Zeugen.

Der Angeklagte selber sagte am Prozess in Bulle, er bedaure zutiefst, was vorgefallen sei. Er steht in Bulle vor Gericht, weil er ab 2014 in dieser Freiburger Stadt lebte. (oli/sda)

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