Künstliche Staus an Ostern im Kanton Graubünden

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OsternUngeduldige Autofahrer landen in Graubünden in künstlichen Staus

Der Kanton Graubünden sagt dem Ausweichverkehr an Ostern den Kampf an. Es wird künstlicher Stau gebildet, damit die Autofahrer die Hauptverkehrsachsen nicht verlassen.

Darum gehts

  • Über die Ostertage kommt es wieder zu starkem Verkehrsaufkommen auf den Strassen.

  • Einige Autofahrer versuchen, den Staus auf den Hauptverkehrsstrassen zu entgehen – sehr zum Ärger der Anwohner.

  • Graubünden plant die künstliche Erzeugung von Stau auf der M13, um den Verkehr auf der Autobahn zu halten.

Über die Ostertage rollen wieder die Blechlawinen durchs Land. Besonders ungeduldige Autofahrerinnen und Autofahrer verlassen die Hauptverkehrsachsen in der Hoffnung, dem Stau zu entkommen. Das führt jedoch zu unerwünschtem Ausweichverkehr. Dieser belastet die Menschen in den Ortschaften entlang der Nationalstrassen und führt letztlich zum Verkehrskollaps in den Regionen.

Der Stau am Gotthard zu Ostern hat schon fast Tradition.

Der Stau am Gotthard zu Ostern hat schon fast Tradition.

20min/Jonathan Müller

Graubünden erzeugt künstlichen Stau

Der Kanton Graubünden geht aktiv gegen solche Verkehrsteilnehmer vor. Wie das «Regionaljournal» von SRF berichtet, plant der Kantonsingenieur von Graubünden, Reto Knuchel, die künstliche Erzeugung von Stau. «Wir werden entlang der M13 Rückhaltepfosten installieren, die einen künstlichen Rückstau auf dem Hauptstrassennetz erzeugen sollen, um den Verkehr auf der Nationalstrasse zu halten», erklärt er.

Das bedeutet, dass Autofahrer, die die San-Bernardino-Autobahn verlassen, in Staus geraten, da Verkehrskadetten die Fahrzeugkolonnen vor den Dörfern zurückhalten. Dies führt wiederum dazu, dass Navigationssysteme die Autofahrer nicht mehr von der Autobahn ablenken.

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Uri sperrt Einfahrten

Der Kanton Uri bleibt laut «Regionaljournal» weiterhin beim bewährten Verfahren, die Einfahrten Göschenen und Wassen zu sperren, sobald sich vor dem Gotthardtunnel Staus bilden. Dies erschwert alternative Routen erheblich. Da die grossen Alpenpässe San Bernardino, Gotthard und Grosser Sankt Bernhard derzeit noch geschlossen sind, entfällt auch diese Ausweichmöglichkeit.

Für Reisende, die sich im Stau wiederfinden, bietet sich jedoch nur zeitliche Flexibilität als Ausweg. Laut dem Stauexperten des Bundesamts für Strassen (Astra), Thomas Rohrbach, ist es ratsam, entweder frühzeitig am Mittwoch zu starten oder Reisetage wie Karsamstag, Gründonnerstag und vor allem Karfreitag zu meiden, da an diesen Tagen erfahrungsgemäss die längsten Staus auftreten. An einem Karfreitag vor zwei Jahren erreichte die Warteschlange laut SRF eine Länge von 22 Kilometern. Der bisher längste Osterstau von 25 Kilometern vor dem Gotthard Nordportal wurde am Karfreitag 1998 verzeichnet.

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