Mission completed – Nasa-Rover hat sicher auf dem Mars aufgesetzt

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PerseveranceMission completed – Nasa-Rover hat sicher auf dem Mars aufgesetzt

Kurz vor 22 Uhr kam das erhoffte Signal vom Roten Planeten: Der Nasa glückte wieder eine der notorisch schwierigen Landungen auf dem Mars.

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Perseverance schickte kurz nach der Landung am Donnerstag erste Bilder von der Mars-Oberfläche.

Der US-Rover Perseverance ist auf dem Mars gelandet. Das Fahrzeug habe nach einem fast siebenmonatigen Flug am Donnerstag planmässig auf dem Roten Planeten aufgesetzt, teilte die Weltraumbehörde Nasa mit. Es soll dort Gesteinsproben sammeln, die Aufschluss darüber geben könnten, ob es jemals Leben auf dem Mars gegeben hat.

Bislang hat sich der Mars bei Landungen immer wieder als Todesfalle für Raumfahrzeuge vom Planeten Erde erwiesen. Den USA gelang es allerdings mit Perseverance, ihrem bisher grössten und technisch fortschrittlichsten Rover, bereits zum neunten Mal seit den 1970ern, auf dem Mars aufzusetzen. Ein chinesischer Rover soll im Mai oder Juni ebenfalls auf dem Roten Planeten landen.

Das erste Bild des Rovers vom Roten Planeten.

Das erste Bild des Rovers vom Roten Planeten.

Screenhot Nasa

Mit 19’500 Kilometern pro Stunde in die Mars-Atmosphäre eingetreten

Um den Mars ist derzeit ohnehin einiges los. Die chinesische Sonde umkreist den Planeten seit vergangener Woche ebenso wie eine aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Alle drei Staaten nutzten für ihre Raketenstarts im Juli ein günstiges Zeitfenster, durch das Erde und Mars nur rund 480 Millionen Kilometer voneinander entfernt lagen.

Die Einsatzleitung im Jet Propulsion Laboratory in Pasadena hatte sich auf, wie die Nasa es beschrieb, «sieben Minuten Terror» vorbereitet, in denen die Flugkontrolleure nur hilflos zuschauen können, ob die Landung wie programmiert klappt. Perseverance trat mit einer Geschwindigkeit von 19’500 Kilometern pro Stunde in die Mars-Atmosphäre ein und wurde dann mit einem Fallschirm abgebremst. Eine raketengetriebene Plattform, der «Sky Crane» liess kurz über der Oberfläche den sechsrädrigen Rover auf den Marsboden herab. Elfeinhalb Minuten benötigte letztlich das Signal über die geglückte Landung bis zur Erde.

Der Rover mit dem Spitznamen «Percy» ist so gross wie ein Auto und wird mit Plutonium angetrieben. Er soll mit seinem zwei Meter langen Greifarm Bohrungen vornehmen und Gesteinsproben einsammeln, die vielleicht Spuren früheren mikroskopischen Lebens enthalten. Drei bis vier Dutzend Proben in der Grösse eines Kreidestücks sollen in Röhren abgefüllt werden. Eine weitere Raumsonde soll die Proben mit einem eigenen Rover abholen und bis 2031 zur Erde bringen.

Für die beteiligten Wissenschaftler geht es um essenzielle Fragen der Menschheit. «Sind wir allein in dieser endlosen kosmischen Wüste, fliegen nur durch den Raum, oder ist Leben viel weiter verbreitet? Kommt es hervor, wann immer und wo immer die Bedingungen passen?», fragt der stellvertretende Projektleiter Ken Wilford. «Grosse, grundlegende Fragen, und wir kennen noch nicht die Antworten. Wir stehen also wirklich davor, in der Lage zu sein, möglicherweise diese enormen Fragen zu beantworten.»

Kooperation mit der europäischen Raumfahrtbehörde Esa

Der Mars hat sich als gefährlicher Ort für menschengemachte Maschinen erwiesen: 1999 zerschellte eine US-Raumsonde beim Eintritt in die Atmosphäre, weil Ingenieure metrische und englische Masse durcheinandergebracht hatten. Kurz darauf verunglückte ein US-Landegerät, dessen Motoren zu früh aus gingen.

Das Projekt, Proben vom Mars zur Erde zu bringen, sei vielleicht die grösste Herausforderung, der sich die Nasa bisher gestellt habe, sagt die Planetenforschungsdirektorin Lori Glaze. Und mit Blick auf die Kooperation mit der europäischen Raumfahrtbehörde Esa fügt sie hinzu: «Und wir machen nichts davon alleine.»

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