Konfusion um Emiliano Martínez: Zwei Gelbe Karten, aber kein Rot

Der argentinische Nationalgoalie und leidenschaftliche Provokateur, Emiliano Martínez, steht erneut mitten im Rampenlicht. Im Conference-League-Viertelfinal war Martínez am Donnerstagabend der ganz grosse Held im Elfmeterschiessen für seinen Club Aston Villa gegen OSC Lille. Doch er hielt nicht nur zwei Penaltys, er kassierte auch zwei Gelbe Karten – und flog nicht vom Platz.

Was war passiert? Der Weltgoalie 2022 erhielt bereits in der 38. Spielminute die erste Gelbe Karte für Zeitspiel. Nach seinem ersten parierten Penalty im Elfmeterschiessen wandte er sich gleich an die gegnerischen Fans, provozierte sie, indem er den Finger auf seine Lippen legte. Schiedsrichter Kruzliak zeigte dem 31-jährigen Argentinier erneut die Gelbe Karte. Zweimal Gelb in einem Spiel bedeutet im Fussball in der Regel die Rote Karte. Villa-Captain und Freund von Nati-Spielerin Alisha Lehmann, Douglas Luiz, befürchtete ebenfalls den Super-GAU und Verlust des eigenen Torhüters mitten im Penaltyschiessen.

Luiz protestierte lautstark beim Schiedsrichter, doch beruhigte sich dann plötzlich wieder – nach der Erklärung des Unparteiischen. Dieser zückte nicht die Rote Karte, sondern liess Martínez weiterspielen. Verwirrung pur bei Spielern und Fans. Die Begründung: Im Fussball-Regelwerk ist seit 2020 festgelegt, dass Gelbe Karten aus dem Spiel nicht ins Elfmeterschiessen mitgenommen werden.

Und so parierte Martínez noch einen weiteren Penalty, provozierte die gegnerischen Fans erneut mit einem Tänzchen und hexte Aston Villa in den Halbfinal der Conference League.