Basel: Kanton vergibt 400 Kiffer-Lizenzen

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BaselKanton vergibt 400 Kiffer-Lizenzen

In Basel-Stadt startet im Spätsommer ein Pilotprojekt zum regulierten Cannabisverkauf. Die volljährigen Studienteilnehmenden können dann in ausgewählten Apotheken legal Cannabisprodukte erwerben.

Darum gehts

Das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt hat grünes Licht für sein geplantes Pilotprojekt zum regulierten Cannabisverkauf in Apotheken erhalten. Die benötigten Bewilligungen vom Bundesamt für Gesundheit und der Ethikkommission Nordwest- und Zentralschweiz liegen für das gemeinsame Projekt der Universitären Psychiatrischen Kliniken, der Universität Basel und dem Gesundheitsdepartement Basel-Stadt vor, wie am Dienstag bekannt gegeben wurde. Das Pilotprojekt startet im Spätsommer dieses Jahres.

Für die Studie würden im Sommer knapp 400 Teilnehmende rekrutiert. Voraussetzung zur Teilnahme für die Kifferinnen und Kiffer ist, dass sie volljährig und in Basel-Stadt wohnhaft sind. Die Studie untersucht in erster Linie die Auswirkungen des regulierten Cannabisverkaufs auf das Konsumverhalten und die Gesundheit der Konsumierenden. Hierfür werden die Teilnehmenden während zweieinhalb Jahren regelmässig zu ihrem Konsumverhalten und ihrer körperlichen und psychischen Gesundheit befragt. Die Anmeldung wird ab Anfang August möglich sein.

Von der Studie ausgeschlossen sind unter anderem schwangere oder stillende Frauen, Personen in einer stationären psychiatrischen Behandlung oder mit einer schweren kognitiven Beeinträchtigung. «Der Studienarzt wird im Rahmen eines Gesprächs mit jeder interessierten Person entscheiden, ob er oder sie teilnehmen kann», so Lavinia Flückiger, Co-Projektleiterin bei der Abteilung Sucht beim Basler Gesundheitsdepartement. 

Cannabis-Produzent hat Ausnahmebewilligung des BAG

In ausgewählten Apotheken können die knapp 400 staatlich lizenzierten Kiffenden verschiedene psychoaktive Cannabisprodukte wie getrocknete Blüten oder Haschisch beziehen. Dieses wird in der Fricktaler Gemeinde Zeiningen von Pure Productions hergestellt. Die Firma verfügt seit Anfang 2020 über eine Ausnahmebewilligung des Bundesamts für Gesundheit für die Forschung mit THC-Cannabis.

Neben Basel-Stadt planen weitere Schweizer Städte und Kantone wissenschaftliche Pilotstudien mit Cannabis. Mit den Studien will man Erkenntnisse über verschiedenen Regulierungsansätze erhalten, um eine fundierte Diskussionsgrundlage rund um eine verantwortungsvolle Cannabispolitik in der Schweiz zu ermöglichen. Cannabis ist die am meisten konsumierte illegale Substanz in der Schweiz und trotz langjährigem Verbot weit verbreitet. Die Änderung des Betäubungsmittelgesetzes, das im Mai 2021 in Kraft getreten ist, erlaubt örtlich und zeitlich begrenzte Pilotversuche mit Cannabis zu Genusszwecken. 

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