Fremdgeh-Portal wollte Crosby zum ZSC bringen

Aktualisiert

Unmoralisches Angebot?Fremdgeh-Portal wollte Crosby zum ZSC bringen

Ein kanadisches Unternehmen offerierte den ZSC Lions ein Gastspiel des ultimativen NHL-Superstars Sidney Crosby – und die Zürcher haben abgelehnt.

Klaus Zaugg
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Klaus Zaugg

Der NHL-Lockout schreibt verrückte Geschichten. Eine kanadische Firma ist bereit gewesen, den ZSC Lions das Gastspiel von Sidney Crosby zu finanzieren. Crosby ist der ultimative NHL-Superstar mit einem Jahresgehalt von 7,5 Millionen Dollar. Christoph Kraemer, Europa-Chef des Seitensprungportals, sagt gegenüber 20 Minuten Online: «Die ZSC Lions zeigten grosses Interesse. Die Verhandlungen gingen schon bis zum Preis von 600 000 Franken. Leider haben die Lions nach Rücksprache mit dem Verwaltungsrat eine Zusammenarbeit abgelehnt. Unser kanadischer Auftraggeber sucht nun einen neuen Club.»

Was ist da dran? ZSC-Manager Peter Zahner bestätigt gegenüber 20 Minuten Online den Kontakt mit der kanadischen Firma, verneint aber konkrete Verhandlungen und die genannte Summe. «Wir haben den kanadischen Auftraggeber überprüft und dann die Verhandlungen abgebrochen. Wir sind mit unseren ausländischen Spielern sehr zufrieden und deshalb nicht an einem NHL-Spieler interessiert. Wir werden die Lage erst dann neu beurteilen, wenn die ganze NHL-Saison abgesagt werden sollte.»

Fremdgeh-Portal steckt dahinter

Aber warum haben die ZSC Lions die an einem Sponsoring interessierte kanadische Firma abgelehnt? «Weil wir es uns ganz einfach nicht leisten können, für diese Firma Werbung zu machen. Wir haben unter unseren Kunden schliesslich auch seriöse Familienväter.»

Die ZSC Lions haben gemäss Peter Zahner sozusagen ein «unmoralisches Angebot» abgelehnt. Bei der an einem Sponsoring interessierten kanadischen Firma handelt es sich nämlich um das in Kanada berühmte Fremdgehportal AshleyMadison.com (Slogan: «Das Leben ist kurz, gönne Dir eine Affäre») und wird nach eigenen Angaben weltweit von über 15 Millionen Besuchern genutzt (Heiliger Bimbam!).

Gings nur um Werbung?

Peter Zahner ärgert sich über dieses unmoralische Angebot: «Es geht den Betreibern dieses Portals einfach darum, den NHL-Lockout für Medienpräsenz zu nutzen. Deshalb sind die Informationen über diese Offerte an 20 Minuten Online weitergegeben worden. Es wäre besser, darüber nicht zu berichten.»

Da hat der tüchtige ZSC-Manager möglicherweise nicht ganz unrecht. Aber eine wahre Story mit Sidney Crosby, einer Prise Sex und den berühmten ZSC Lions ist halt doch zu süffig, um sie dem Leser vorzuenthalten.

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