KV-Lehre: Das ändert sich in der Schule und bei Prüfungen

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Neue Regeln für LernendeFertig Deutsch & Wirtschaft – das steckt hinter der KV-Revolution

In der KV-Ausbildung bleibt kein Stein auf dem anderen. Ab sofort wird Wissen nicht mehr in Fächern, sondern in «Handlungskompetenzbereichen» vermittelt und geprüft.

Darum gehts

  • Angehende Kaufleute absolvieren ab sofort eine komplett neu gestaltete Ausbildung. 

  • Klassische Fächer wie Deutsch oder Wirtschaft werden nicht mehr unterrichtet. 

  • Mit dem Fokus aus Handlungskompetenzen sollen die Lernenden fit für den Arbeitsmarkt gemacht werden. 

  • Der Chef-Ausbildner sagt, dass die Ausbildung eher anspruchsvoller werde.

12’000 junge Menschen starten in diesen Tagen ihre Lehre als Kaufmann oder Kauffrau. Sie werden dabei in ihrer Ausbildung auf viel Neues treffen. Denn ab diesem Jahr tritt die grosse KV-Revolution in Kraft.

Der Fokus in Lehre und Berufsschule liegt neu auf den «beruflichen Handlungskompetenzen». Zum Opfer fallen der Mega-Reform klassische Fächer wie Deutsch, Wirtschaft oder IKA (Information, Kommunikation, Administration).

«Wer Reklamationen beantworten will, muss korrekt schreiben können»

«Digitale Technologien prägen den Arbeitsalltag der Kaufleute, Team- und Projektarbeit stehen im Vordergrund», so Roland Hohl, Geschäftsleiter der Schweizerischen Konferenz der kaufmännischen Ausbildungs- und Prüfungsbranche (SKKAB). Die neue Ausbildung soll dem nun Rechnung tragen. Grundlagenwissen wie zum Beispiel Rechtschreibung werde auch in Zukunft unterrichtet.

Die Sprache werde aber vermehrt in praxisnahen Aufgabenstellungen erlernt. «Wer eine Reklamation beantworten will, muss klar formulieren und korrekt schreiben können», sagt Hohl.

Ab diesem Jahr hätten ausserdem alle angehenden Kaufleute zwei Fremdsprachen. Bei der zweiten handelt es sich um eine Landessprache oder Englisch. Hier können Lernende neu wählen, ob sie diese «klassisch» oder «anwendungsorientiert» – mit Fokus auf mündlicher Kommunikation – erlernen wollen.

Das kaufmännische Berufsfeld habe sich stark gewandelt, erklärt Hohl als Grund für die Änderungen. Die Reform wurde über Jahre vorbereitet und hat zum Ziel, Jugendliche noch fitter für den Arbeitsmarkt zu machen.

Neue Prüfung: «Lernende müssen sich in berufsrelevanten Situationen beweisen»

Änderungen gibt es auch bei den Prüfungen. Neben Erfahrungsnoten stehen eine betriebliche und eine schulische Abschlussprüfung an. Die zentrale Neuerung besteht darin, dass es in der schulischen Prüfung keinen Wissenstest mehr gibt. Vielmehr würden «anwendungsorientierte Prüfungsaufgaben» zum Zug kommen. «Die Lernenden müssen sich in berufsrelevanten Situationen beweisen», verrät Hohl.

Hast du auch eine KV-Lehre absolviert? 

Einfacher wird die Prüfung nicht – denn beim Fachwissen würden keine Abstriche gemacht. Die Ausbildung werde durch die Vernetzung von Wissen und Können tendenziell etwas anspruchsvoller, glaubt Hohl.

Das neue Prüf-Regime gilt erstmals für jene angehenden Kaufleute, welche ihre Ausbildung in diesem Sommer beginnen. Die Unterscheidung zwischen dem E-Profil (anspruchsvollere und erweiterte Variante) und dem B-Profil (Basisvariante) gibt es nicht mehr.

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