Diebstahl und Randale: Spar schliesst die unbedienten Läden

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Konzept flopptDiebstahl und Randale: Spar schliesst die unbedienten Läden wieder

Ohne Personal wird trotz Überwachungskameras geklaut und zerstört. Jetzt krebst Spar bei seinen Läden zurück.

Unbediente Läden bei Spar: Darum gehts

  • Spar stampft den Versuch mit personalfreien Läden ein.

  • In den Nächten kam es zu Sachbeschädigungen und Diebstählen.

  • Schon bei Valora floppte das Konzept.

Während Migros und Coop wachsen, läuft das Geschäft von Spar harzig. Wegen schrumpfender Umsätze äusserte sich auch das südafrikanische Mutterhaus negativ über die Schweizer Tochter.

Wachstum versprach sich die Supermarktkette unter anderem mit rund um die Uhr geöffneten Verkaufsboxen ohne Ladenpersonal. Im Februar 2023 eröffnete der erste sogenannte «Spar Go24»-Laden am Zürcher Sihlquai.

Ohne Personal gibts Diebstahl und Vandalismus

Doch das Konzept war ein Flop, wie die CH-Medien schreiben. Aus dem unbedienten 24-Stunden-Laden werde ein konventioneller mit Personal, der während der Nachtstunden geschlossen bleibe.

Die Gründe für das Ende der unbedienten Läden seien Vandalismus und hohe Diebstahlsraten, wie es auf Anfrage von 20 Minuten bei der Pressestelle heisst. Trotz Überwachungskameras, Sensoren und Zugang nur mit QR-Code kam es in den Nächten oft zu Sachbeschädigungen, Diebstählen und Verschmutzungen.

Was ist dir lieber: Schnelles, unbedientes Einkaufen oder der persönliche Kontakt mit dem Verkaufspersonal?

Auch die Automaten-Läden in den Bündner Ortschaften Surava und Rueras sind nicht mehr in Betrieb. Dabei habe es sich aber nur um Tests gehandelt. Die zukunftsweisende Technologie habe hervorragend funktioniert. Fragen zur Zukunft der unbedienten Läden beantwortet die Medienstelle aber nicht.

Valora setzt auf Hybrid-Konzept

Nicht nur bei Spar floppten die Selfservice-Läden. Auch Valora stampfte die sogenannten Avec-Boxen wieder ein, acht solcher Läden gab es vom Kioskbetreiber. Einbrüche und Sachbeschädigungen spielten beim Entscheid zur Schliessung keine Rolle, heisst es auf Anfrage. Grund sei vielmehr die zu geringe Nachfrage.

Valora versuchte es darauf mit einem Hybridformat mit tagsüber bedienten Shops, bei denen es in der Nacht kein Personal und keinen Alkohol gibt. Doch eine Filiale am Zürcher Schaffhauserplatz musste letztes Jahr wegen sicherheitsrelevanter Vorkommnisse vorübergehend schliessen.

Auch Migros hat ein unbedientes Einkaufsformat

Auch die Migros betreibt mit Teo ein unbedientes Einkaufsformat. Sie sagt auf Anfrage, Sachbeschädigungen und Verschmutzungen gebe es kaum. Aber die Diebstähle hätten in letzter Zeit zugenommen. Dabei sei es keine gute Idee, in den Teo-Shops etwas zu klauen: Sie seien videoüberwacht, die Migros nutze ausgereifte Sicherheitssysteme. Nun ist die Migros dabei, das Teo-Konzept auszubauen: Die Migros Ostschweiz hat bei der Gemeinde Münsterlingen ein Baugesuch für einen weiteren Laden eingereicht, den sie an der Dorfstrasse 38 in Scherzingen realisieren will. Ende Mai soll Migros zudem eine weitere Teo-Filiale in Winterthur eröffnen.

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