Die 5G-Gegner haben gegen fast alle Baugesuche für Antennen Einsprache erhoben. Die Anbieter dementieren diese Zahl.
Der Ausbau von 5G-Antennen durch Swisscom, Sunrise und Salt gerät ins Stocken: Strahlengegner haben gegen 320 von 326 Baugesuchen für die neuen Antennen Einsprache eingelegt. Diese Zahlen hat der Verein «Schutz vor Strahlung» zusammengetragen. «Wir sind absolut überwältigt», sagt Sprecherin Rebekka Meier zu 20 Minuten.
Die Bevölkerung zeige damit, dass «sie auch selbst ein 5G-Moratorium umsetzen kann, und sie wird es in der nächsten Zeit auch aufrecht erhalten». Insgesamt hätten 20'000 Personen, vereint in lokalen Gruppen, die Einsprachen unterzeichnet. Für Meier kommt die Einsprachenflut einem «faktischen 5G-Moratorium» gleich.
Die Gründe für den grossen Widerstand sieht der Verein in den Auswirkungen der Technologie auf Gesundheit und Umwelt, die von der Bevölkerung nun erkannt würden – Auswirkungen, die die Telekomanbieter vehement bestreiten (siehe unten).
«Um mehr Daten schneller zu übertragen, fokussieren 5G-Antennen die Sendeenergie auf eine kleine Fläche», nennt Meier ein Beispiel. Folglich nehme die Strahlung zwischen der Antenne und der bestrahlten Fläche stark zu. «Befindet man sich in einem Antennenstrahl, können leichte bis schwere Gesundheitsschäden entstehen», befürchten die 5G-Gegner. Bis 5G eingeführt werde, brauche es Studien zu den neuen Frequenzen. Bis dahin sollten Kantone die Baugesuche sistieren.
Anbieter Sunrise warnt nun, dass durch die Einsprachen die Abdeckung von 5G gefährdet sei. «In den Kantonen, die auf Verzögerungstaktik gesetzt haben, muss mit einem Rückstand von bis zu 30 Prozent gegenüber den anderen Kantonen gerechnet werden», sagt Sprecher Rolf Ziebold.
Der Telecomanbieter prüft, rechtlich gegen Einsprachen vorzugehen, wenn diese willkürlich erfolgten. Momentan befinde sich rund die Hälfte der geplanten Aus- und Neubauten unter Opposition. «Solange die Baugesuche blockiert sind, können wir nicht bauen, also gibt es vielerorts keine 5G-Abdeckung. Wirtschaft und Konsumenten können entsprechend nicht von den Vorteilen von 5G profitieren.»
Sunrise geht mit den Strahlengegnern hart ins Gericht. «Gegenüber der Einführung von 3G wird das Thema heute sehr stark durch Fake News dominiert», so Ziebold. Dem wolle man mit Fakten entgegentreten. Dabei verweist er auf die Vorteile von 5G: Es sei energieeffizienter als die Vorgänger, treibe durch die höhere Datenmenge etwa die intelligente Mobilität voran, und die Strahlung sei schwach im Vergleich zur Nutzung eines Mobiltelefons. «Die Politik muss sich nun fragen, ob sie den bisherigen 5G-Spitzenplatz der Schweiz abgeben will und ob sich die Schweiz nun Verzögerungen leisten kann», sagt Ziebold.
Die Swisscom ihrerseits findet es «paradox, dass die Bevölkerung immer und überall kommunizieren will, aber Mobilfunkanlangen gleichzeitig auf Widerstand stossen». «Einsprachen gehören beim Mobilfunk seit Jahren dazu und sie verteuern und verkomplizieren den Ausbau», sagt Sprecherin Annina Merk. Es sei aber nicht der Fall, dass für praktisch alle Baugesuche Einsprachen eingegangen seien. Die Zahlen des Vereins könne man nicht bestätigen. «Über die Jahre stellen wir fest, dass bei rund einem Drittel der Baugesuche Einsprachen eingehen.»
Man sei mit dem Ausbau auf Kurs, sagt Merk. Die Swisscom habe Verständnis für die Ängste. «Es gibt aber auf Grundlage von mehr als 4000 wissenschaftlichen Studien keine Nachweise, dass Mobilfunkanlagen, die im Rahmen der Grenzwerte betrieben werden, schädlich für Mensch und Umwelt sind.»
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