Hund beim Bahnhof Stadelhofen sorgt für Aufsehen auf Tiktok

«Das ist doch einfach nur schade»: Am Sonntagabend sorgte ein angeleinter Hund am Bahnhof Stadelhofen für Aufsehen. Sein Herrchen war nirgends aufzufinden, wie News-Scout Diego berichtet. «Ich musste 25 Minuten auf den Zug warten und der Hund sass die ganze Zeit allein und verängstigt dort. Ich dachte, den hat jemand ausgesetzt.»

Diego habe sich aber nicht nur um den Hund Sorgen gemacht, sondern auch um die Passanten. «Er sah schon aus wie ein Hund, der auch zubeissen kann, wenn ihn jemand erschreckt, was in dieser Situation leicht möglich war.» Deswegen habe Diego schliesslich die Polizei verständigt.

Er kontaktierte aber nicht nur die Behörden. Das Video des Hundes landete auch auf den Social-Media-Kanälen «szene isch züri». Dort ist allerdings die Rede von mehreren Stunden, die der Hund allein gewesen sein soll. Das kommt an. Innert 16 Stunden wurde das Video allein auf Tiktok 100'000 Mal angesehen.

Wie der Kanal zu dieser Zeiteinschätzung kam, kann sich Diego nicht erklären. In den Kommentaren schlägt die Geschichte dafür umso mehr ein. So manche verwünschen den Hundebesitzer. Auch nicht zitierbare Aussagen fallen. Andere fühlen mit dem Hund mit: «Wie kann man nur so herzlos sein», schreibt etwa eine Userin. «Den würde ich sofort nehmen», kommentiert eine weitere Person.

Das Schicksal des Hundes interessierte aber nicht nur das Internet. Nach Diegos Anruf habe sich auch die Stadtpolizei Zürich auf den Weg an den Bahnhof Stadelhofen gemacht. Einen Tag später habe sich die Stapo bei Diego gemeldet und für die Meldung bedankt. «Sie erzählten mir, dass bereits mehrere Meldungen über den Hundebesitzer eingegangen seien und sie ihn versuchen zu ermitteln.»

Einen Einsatz in diesem Bezug bestätigt Charles Schnyder von Wartensee, Mediensprecher der Stadtpolizei Zürich, auf Anfrage. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte sei der Hund aber bereits nicht mehr an besagtem Ort gewesen. Da zum konkreten Fall polizeiliche Abklärungen liefen, könne die Stapo im Moment keine weitere Auskunft erteilen.

Ob es für den Hundehalter in vorliegendem Fall rechtliche Konsequenzen geben werde, lasse sich daher noch nicht sagen. Nebst allfälligen strafrechtlichen Konsequenzen kann das Veterinäramt bei Verstössen gegen die Tierschutzvorgaben auch Massnahmen verfügen. In Extremfällen kann es sogar bis zur Beschlagnahmung eines Tieres kommen.