Wettquoten-SpitzeFalls Nemo gewinnt: Könnte die Schweiz den ESC stemmen?
Nemo führt mit «The Code» die ESC-Wettquoten an. Wenn Nemo gewinnt, kommt der Riesenevent in die Schweiz. Aber wohin? Und wer finanziert das? Der Delegationsleiter SRF nimmt Stellung.
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Darum gehts
Nemo (24) könnte der Schweiz den ersten ESC-Sieg seit vielen Jahren bescheren.
In Prognosen von Wettbüros wird der ESC-Star als Spitzenkandidat gehandelt.
Die Schweiz könnte nächstes Jahr also Austragungsort des ESC werden. Laut Yves Schifferle, SRF-Delegationsleiter, wäre dies möglich.
Am 9. Mai singt Nemo in Malmö um die Wette. Beschert Nemo dieses Jahr der Schweiz den ersten Eurovision-Sieg seit 36 Jahren? Das scheint durchaus möglich zu sein: Die Hoffnung aus Biel belegt seit dem 1. April bei den Wettbüros den ersten Platz bei den möglichen ESC-Gewinnenden. Deshalb wird Nemo aktuell eine Gewinnchance von 19 Prozent vorausgesagt.
Der Song «The Code» stieg nach einem Live-Auftritt bei SRF am vergangenen Samstag und der Teilnahme an einem Musikevent in Madrid am selben Tag an die Spitze der Charts. Auf Platz zwei und drei finden sich die Kandidaten von Kroatien und Italien.
Die Schweizer ESC-Delegation ist zwar begeistert, hält sich aber noch bescheiden: «Das ganze Team freut sich riesig über diesen Zuspruch, das gibt uns Rückenwind. Bis zum Wettbewerb dauert es aber noch fünf Wochen und bis dahin kann sich noch vieles ändern. Wir konzentrieren uns jetzt auf den Auftritt, sind am Proben und haben noch viel zu tun bis Malmö.»
Kann die Schweiz den ESC austragen?
Falls Nemo mit «The Code» den Eurovision Song Contest gewinnt und den Sieg in die Schweiz holt, wäre unser Land nächstes Jahr ESC-Gastgeber. Doch wo würde der Riesenevent stattfinden? Laut Yves Schifferle, Delegationsleiter SRF, finden bereits erste Gespräche statt: «Wir werden Städte kontaktieren, die den ESC potenziell veranstalten könnten. Infrage kommen Städte mit grossen Hallen und guter Infrastruktur, beispielsweise Zürich, Bern, Genf, Lausanne oder Basel.» Es gäbe also genügend Orte in der Schweiz, welche über die nötige Infrastruktur dazu verfügten, unterstreicht Schifferle.
Welche Kosten kommen auf unser Land zu?
Ein Riesenevent, wie der Eurovision Song Contest, bringt einige Kosten mit sich. Die Aufwendungen für einen ESC werden meist mit rund 25 Millionen Franken kalkuliert, wie das Beispiel aus Österreich im Jahre 2015 zeigt. Auch sonst finden sich im Internet ähnliche Zahlen zu den Austragungskosten des Eurovision Song Contests.
Die SRG führe momentan Gespräche mit anderen Ländern, wie den Niederlanden, Italien oder Portugal, um eine Übersicht zu bekommen, wie hoch die Kosten seien und wie sie sich genau zusammensetzten, so Schifferle.
Bezahlt die ESC-Austragung die SRG?
Diese Kosten werden aber nicht allein vom Fernsehsender getragen: «Es braucht eine starke Partner-Stadt, die einen beträchtlichen Teil der Kosten und Leistungen übernimmt. Zudem erhält man einen finanziellen Beitrag von der EBU (Europäische Rundfunkunion) und es werden Ticket- und Sponsoring-Einnahmen generiert.»
Die Austragung des Eurovision Song Contests sei für jeden Sender eine Herausforderung, erklärt der Delegationsleiter. «Die grösste Musikshow der Welt zu produzieren, hat einen grossen Einfluss auf Budget und Ressourcen. Andere Broadcaster in Europa standen jedoch vor ähnlichen Herausforderungen und haben Wege gefunden, diesen Grossevent zu finanzieren.»
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