EU: Russische Vermögen werden für Ukraine-Aufrüstung freigegeben

Ukraine-KriegEingefrorene Kreml-Vermögen werden für Ukraine-Aufrüstung genutzt

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht in der Ukraine Krieg. Hier findest du die neusten Entwicklungen.

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Kurze Zusammenfassung der vergangenen Ereignisse:

  • Seit dem 24. Februar 2022 führt die russische Armee einen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

  • Die Ukraine ist an der Front im Osten des Landes stark unter Druck. Nach dem Fall der zur Festung ausgebauten Kleinstadt Awdijiwka im Februar sind die ukrainischen Streitkräfte ständig auf dem Rückzug.

  • Die USA habeen nach einer monatelangen Blockade im Repräsentantenhaus Ende April 2024 ein militärisches Hilfspaket an die Ukraine im Wert von 61 Milliarden Dollar freigegeben.

Die Situation an der Front

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Mittwoch, 08.05.2024
16:04

EU will eingefrorenes Russland-Geld für Aufrüstung der Ukraine nutzen

Die EU will milliardenschwere Zinserträge aus eingefrorenem Vermögen der russischen Zentralbank zur Finanzierung von Militärhilfen für die Ukraine nutzen. Vertreter der Mitgliedstaaten verständigten sich am Mittwoch in Brüssel nach wochenlangen Verhandlungen auf einen Plan dafür, wie die derzeitige belgische EU-Ratspräsidentschaft mitteilte. (DPA)

14:21

Jetzt mobilisiert auch die Ukraine Häftlinge – aber mit Ausnahmen

Das ukrainische Parlament hat am Mittwoch ein neues Gesetz verabschiedet, dass die frühzeitige Entlassung von Häftlingen erlaubt, damit diese Militärdienst leisten können. Von den 418 Abgeordneten stimmten 279 für das Gesetz.

Unter dem neuen Gesetz können Gerichte Häftlinge, welche in der Armee Dienst leisten wollen, vorzeitig entlassen. Diese müssen innert 24 Stunden nach ihrer Entlassung einen Vertrag mit dem ukrainischen Militär unterzeichnen. Laut dem Gesetz können Gerichte diesen Wunsch aber auch verwehren.

Im Gegensatz zu Russland, das seit über zwei Jahren auch Schwerstkriminelle für ihren Angriffskrieg in der Ukraine rekrutiert, sind wegen Korruption, Mord, Verbrechen gegen die nationale Sicherheit oder sexueller Gewalt inhaftierte Personen vom neuen ukrainischen Gesetz ausgeschlossen.

In Russland hat es bereits mehrere Angriffe von Schwerverbrechern auf Passanten gegeben, nachdem diese ihren Dienst an der Front getan und damit verfrüht ihre Freiheit wiedererlangt hatten. Dabei starben bereits unzählige unschuldige Zivilisten.

05:46

Pistorius: Putin darf mit Angriffskrieg nicht durchkommen

Verteidigungsminister Boris Pistorius rief zum Auftakt einer militärpolitischen Reise in die USA und nach Kanada zu weiterer gemeinsamer Unterstützung der Ukraine gegen die russischen Angreifer auf. Auf seiner ersten Station am Dienstag in New York vor Vertretern des American Jewish Committee, das jüdische Interessen vertritt, betonte er die verstärkten Beiträge Deutschlands in der Nato.

«Es geht um die Frage, ob und wie Demokratien sich verteidigen», sagte der deutsche Verteidigungsminister Pistorius in New York (8. Mai 2024).

«Es geht um die Frage, ob und wie Demokratien sich verteidigen», sagte der deutsche Verteidigungsminister Pistorius in New York (8. Mai 2024).

Britta Pedersen/dpa

Putin dürfe mit seinem brutalen Angriffskrieg nicht durchkommen. «Es geht um die Frage, ob und wie Demokratien sich verteidigen», sagte Pistorius. Dies sei Europas wichtigste strategische Frage und der Angriff darüber hinaus die grösste Bedrohung für die internationale Ordnung. (DPA)

05:43

Selenski wirbt für Friedensgipfel im Juni

Während die ukrainische Führung für eine breite Unterstützung des nahenden Friedensgipfels in der Schweiz wirbt, beschwört die Bundesregierung die militärische Kooperation der westlichen Partner gegen Russland. Der für den 15. und 16. Juni in der Nähe von Luzern geplante Gipfel «kann und soll den Wert internationaler Zusammenarbeit demonstrieren», sagte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski in seiner abendlichen Videoansprache am Dienstag.

Bei der Konferenz sollen früheren Angaben zufolge bis zu 80 Staaten vertreten sein und Friedensperspektiven für die Ukraine diskutieren. «Während Moskau den Begriff «Multipolarität» nur heuchlerisch verwendet, um seine Versuche, das Leben anderer Nationen zu kontrollieren, zu verstecken, schaffen wir ein Instrument echter Multipolarität», sagte Selenski.

Russlands Präsident Wladimir Putin, der am Dienstag in Moskau den Eid für seine fünfte Amtszeit abgelegt hatte, wirbt immer wieder für die Errichtung einer sogenannten multipolaren Weltordnung anstelle einer angeblichen US-amerikanischen Vorherrschaft. Kritiker weisen jedoch darauf hin, dass Putin, der vor mehr als zwei Jahren den Angriffskrieg gegen die Ukraine anordnete, offensichtlich keine echte Multipolarität anstrebt, sondern die Unterdrückung von Nachbarstaaten. (DPA)

Dienstag, 07.05.2024
16:28

Drei Ukrainer im wehrfähigen Alter tot aus Grenzfluss geborgen

Der ukrainische Grenzschutz hat eigenen Angaben zufolge drei Männer im wehrfähigen Alter tot aus dem Grenzfluss Theiss geborgen. «Am 6. Mai wurden in der Region Transkarpatien nahe der rumänischen Grenze die Leichen von drei Ertrunkenen aus der Theiss geborgen», erklärte die Grenzschutzbehörde am Dienstag.

Bei einem der Toten handele es sich um einen 20-Jährigen aus der Region Sumy im Nordosten der Ukraine, bei einem anderen um einen 28-Jährigen aus der westlichen Region Iwano-Frankiwsk, hiess es demnach. Die dritte Leiche konnte zunächst nicht identifiziert werden.

Die Fluchtroute über die Theis in das EU-Land Rumänien wird häufig von Männern gewählt, die dem Militärdienst in der Ukraine entgehen wollen. Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine dürfen Männer im Alter von 18 bis 60 Jahren das Land nicht mehr verlassen. (AFP)

13:26

Anschlag auf Selenski vereitelt

Der ukrainische Staatssicherheitsdienst SBU sagte, er habe russische Agenten ertappt, die die Ermordung des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski und anderer hochrangiger Regierungsbeamter planten. «Spionageabwehr und SBU-Ermittler haben die Pläne des FSB (Russlands Sicherheitsdienst) vereitelt, den Präsidenten der Ukraine und andere Vertreter der höchsten militärischen und politischen Führung zu eliminieren», sagte SBU auf Telegram laut Reuters. (jar)

05:26

Ukrainischer Europameister im Gewichtheben im Kampf getötet

Der ukrainische Doppel-Europameister im Gewichtheben, Oleksandr Pielieschenko, ist ukrainischen Angaben zufolge im Kampf gegen Russland getötet worden. «Mit grosser Trauer müssen wir Ihnen mitteilen, dass das Herz des grossen ukrainischen Sportlers Oleksandr Pielieschenko aufgehört hat zu schlagen», erklärte der ukrainische Gewichtheberverband am Montag. Dem ukrainischen Olympischen Komitee zufolge trat Pielieschenko im Februar 2022 zum Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine in die ukrainische Armee ein.

Pielieschenko gewann 2016 und 2017 EM-Gold. Bei den Olympischen Spielen in Rio 2016 verpasste er nur knapp eine Medaille, als er in der Klasse bis 85 Kilogramm Vierter wurde. (AFP)

Der ukrainische Doppel-Europameister im Gewichtheben, Oleksandr Pielieschenko. (Archivbild)

Der ukrainische Doppel-Europameister im Gewichtheben, Oleksandr Pielieschenko. (Archivbild)

AFP/Goh Chai Hin
Montag, 06.05.2024
15:59

Russland droht mit Angriffen auf britische Militärziele in der Ukraine

Russland hat am Montag gedroht, dass Moskau britische Militäreinrichtungen und -ausrüstungen in der Ukraine und anderswo angreifen könnte, falls britische Waffen von der Ukraine für Angriffe auf russisches Territorium eingesetzt würden.

Der britische Botschafter Nigel Casey wurde ins Aussenministerium einbestellt, nachdem Aussenminister David Cameron erklärt hatte, die Ukraine habe das Recht, britische Waffen für einen Schlag gegen Russland einzusetzen.

David Cameron bei seinem Besuch in Kiew.

David Cameron bei seinem Besuch in Kiew.

-/PA Media via Ukrainian Presidential Press office/dpa

Das russische Aussenministerium erklärte, Cameron habe mit seinen Äusserungen «anerkannt», dass Grossbritannien nun de facto in den Konflikt verwickelt sei. Cameron erklärte letzte Woche bei einem Besuch in Kiew gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass die Ukraine das Recht habe, die von London zur Verfügung gestellten Waffen zu nutzen, um Ziele in Russland anzugreifen, und dass es an Kiew liege, dies zu tun.

15:08

Ex-Europameister im Gewichtheben Pjelischenko gefallen

In der Ukraine tun mehrere Spitzensportler Dienst an der Front, etwa der frühere Tennis-Spitzenspieler Sergei Stachowski oder der mehrfache ukrainische Box-Champion Oleksandr Onyschtschenko, der vor einem Jahr bei Bachmut getötet wurde. Nun hat ein weiterer Athlet seinen Einsatz in der Armee mit dem Leben bezahlt: Wie ukrainische Medien melden, ist Oleksandr Pjeljeschenko, zweifacher Europameister und Olympia-Teilnehmer im Gewichtheben, im Krieg ums Leben gekommen. Er wurde 30 Jahre alt.

«Er wird schmerzlich vermisst, während die Anwesenheit russischer Athleten an den diesjährigen olympischen Spielen eine Schande bleibt», schrieb etwa die Newssite United24 Media. (trx)

09:45

Russland will taktische Atomwaffenübungen abhalten

Wie mehrere Medien die russische Nachrichtenagentur Tass zitieren, will Russland eine taktische Atomwaffenübung nahe der Ukraine abhalten.

Ziel der am Montag beginnenden Militärübung sei es, die territoriale Integrität und Souveränität Russlands «als Reaktion auf provokative Äusserungen und Drohungen» westlicher Vertreter sicherzustellen, erklärte das russische Verteidigungsministerium.

An der Übung werden die russische Luftwaffe und Marine teilnehmen. Sie soll im Süden des Landes stattfinden. Ziel ist es, die Bereitschaft nichtstrategischer Nuklearstreitkräfte zur Durchführung von Kampfeinsätzen zu testen.

++Update folgt++

Samstag, 04.05.2024
23:25

Russisches Militär erobert weitere Ortschaft in Donezk

Russische Truppen rücken laut Medienberichten im Osten der Ukraine weiter vor. Das russische Militär habe die Siedlung Archanhelske besetzt, berichtete die ukrainische Nachrichtenagentur Unian am Samstag unter Berufung auf den bekannten Militär-Telegramkanal «DeepState». Russische Militärblogs hatten die Eroberung bereits einige Stunden zuvor gemeldet. Offiziell gab es zunächst aus Kiew keine Reaktion zu den Berichten über den Verlust einer weiteren Ortschaft.

Archanhelske liegt etwa 15 Kilometer nördlich von Awdijiwka. Diese zur Festung ausgebaute Kleinstadt unmittelbar vor den Toren der bereits seit 2014 von prorussischen Kräften kontrollierten Industriestadt Donezk mussten die Ukrainer im Februar nach schweren Kämpfen räumen. Seither ist es Kiew nicht gelungen, die Front in dem Abschnitt zu stabilisieren. Der zunächst als neue Verteidigungslinie geplante Raum zwischen Sjewerne, Orliwka und Berdytschi ist inzwischen unter russischer Kontrolle. Auch der Versuch, die Russen vor Otscheretyne zu stoppen, ist gescheitert. (DPA)

15:58

Russland schreibt Selenski zur Fahndung aus

Die russische Justiz hat den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski zur Fahndung ausgeschrieben. Dies ging am Samstag aus einer im Internet einsehbaren Liste mit Namen von Personen hervor, die wegen mutmasslicher Verbrechen von den russischen Behörden gesucht werden. Weshalb genau Selenski darauf gesetzt wurde, ging daraus nicht hervor. Hinter seinem Namen stand lediglich, dass er «unter einem Artikel des Strafgesetzbuches» gesucht werde.

dpatopbilder - 18.04.2024, Ukraine, Kiew: Wolodimir Selenski, Präsident der Ukraine, empfängt Habeck, den Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, im Präsidentenpalast. Foto: Kay Nietfeld/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

dpatopbilder - 18.04.2024, Ukraine, Kiew: Wolodimir Selenski, Präsident der Ukraine, empfängt Habeck, den Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, im Präsidentenpalast. Foto: Kay Nietfeld/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Kay Nietfeld/dpa

Russland hat Selenski seit Beginn der Offensive in der Ukraine im Visier. Der Staatschef hatte im vergangenen Jahr gesagt, er wisse von mindestens «fünf oder sechs» verhinderten Anschlagsversuchen auf ihn.

Die im Internet einsehbare Fahndungsliste der russischen Justiz hat Zehntausende Einträge, darunter auch mehrere ausländische Politiker und Persönlichkeiten. Im Februar hatte Moskau auch Estlands Ministerpräsidentin Kaja Kallas und weitere Regierungsmitglieder baltischer Länder auf die Liste geschrieben. (AFP)

06:58

Kiew greift Krim wieder mit neuen Raketen an

Die Ukraine hat russischen Angaben zufolge erneut die seit 2014 von Moskau annektierte Halbinsel Krim mit von den USA gelieferten Raketen beschossen. Die Flugabwehr habe vier Raketen vom Typ ATACMS abgewehrt, teilte das russische Verteidigungsministerium am Samstagmorgen auf Telegram mit. Unabhängig überprüfbar waren diese Angaben nicht. Die genauen Auswirkungen der Attacke waren nicht bekannt. Von ukrainischer Seite gab es keine offizielle Äusserung.

Die russische Seite, die seit mittlerweile mehr als zwei Jahren einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland führt, meldet im Fall ukrainischer Drohnen- oder Raketenattacken oft nur vermeintliche Erfolge der eigenen Luftverteidigung.

Bereits am Dienstag hatte die Ukraine russisches Militär auf der Krim mit den kürzlich von den USA gelieferten Raketen attackiert. Unabhängige Medien berichteten von Einschlägen auf drei Militärbasen auf der Krim. Dabei habe es mehrere Verletzte gegeben. Die Attacken hätten der Bekämpfung russischer Flugabwehrsysteme gegolten.

Die USA hatten angekündigt, in einem neuen Waffenpaket auch ATACMS-Raketen mit grösserer Reichweite an die Ukraine zu liefern. In vorherigen Lieferungen war die Reichweite von Raketen dieses Typs auf 165 Kilometer begrenzt.

Für die russische Armee ist die Krim Aufmarschgebiet im Angriffskrieg gegen die Ukraine. Über die Halbinsel läuft der Nachschub an Soldaten, Waffen und Munition. Deshalb bemüht sich die Ukraine, russische Militärziele auf der Krim zu zerstören. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski strebt eine Rückeroberung der Halbinsel an. (dpa)

Freitag, 03.05.2024
15:25

Putin schickt Kannibalen und Doppelmörder in Krieg

Wie «Nowaja Gaseta», die grösste unabhängige russische Zeitung, berichtet, ist ein Selfie von zwei Schwerverbrechern aufgetaucht, das die beiden offenbar an der Kriegsfront zeigt. Dmitri Malyschew (links im Foto) ist demnach ein verurteilter Mörder und Kannibale, der 2014 einen Mann getötet und dessen Herz gegessen haben soll. Dafür wurde er zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt, erhielt jedoch eine Begnadigung im Austausch für seinen Kriegsdienst für Russland.

Beim anderen Mann handelt es sich demnach um den verurteilten Doppelmörder Alexander Maslennikov. Er wurde 2019 zu 23 Jahren Gefängnis verurteilt, weil er 2017 zwei Frauen tötete und zerstückelte. Seit längerem ist bekannt, dass der russische Präsident Wladimir Putin nicht davor zurückschreckt, auch verurteilte Schwerverbrecher zu begnadigen, um sie als Soldaten gegen die Ukraine einzusetzen.

Dmitri Malyschew (links) wurde wegen Mordes und Kannibalismus verurteilt, Alexander Maslennikov ist verurteilter Doppelmörder. Jetzt kämpfen offenbar beide für Russland gegen die Ukraine.

Dmitri Malyschew (links) wurde wegen Mordes und Kannibalismus verurteilt, Alexander Maslennikov ist verurteilter Doppelmörder. Jetzt kämpfen offenbar beide für Russland gegen die Ukraine.

X/igorsushko

«Alexander und ich waren zusammen im Gefängnis und haben beide im Oktober 2023 beim Verteidigungsministerium unterschrieben», so Kannibale Malyschew gegenüber dem russischen Sender V1.ru.

Aktuell befindet Malyschew sich jedoch offenbar im Spital, weil er durch eine Granate verletzt wurde: «Während eines Angriffsmanövers landete eine Granate auf mir. Ich habe einen gebrochenen Kiefer, Granatsplitter im Knie und in der linken Hand und mein linkes Trommelfell ist geplatzt», sagte er gegenüber Reportern. (bre)

Donnerstag, 02.05.2024
20:20

Gazprom verzeichnet für 2023 Milliardenverlust

Unter dem Eindruck des Angriffskriegs gegen die Ukraine hat der russische Energiekonzern Gazprom im vergangenen Jahr erstmals seit fast einem Vierteljahrhundert rote Zahlen geschrieben. Der Nettoverlust für das zweite Kriegsjahr 2023 belief sich auf rund 629 Milliarden Rubel (umgerechnet 6,4 Milliarden Euro), wie aus einem am Donnerstag veröffentlichten Unternehmensbericht hervorgeht. Nach einem Gewinn von 1,23 Billionen Rubel im Jahr 2022 hatten russische Analysten dem mehrheitlich staatlichen Gasriesen zunächst auch für 2023 einen – wenn auch deutlich kleineren – Gewinn vorhergesagt.

Der jetzige Einbruch dürfte sich massgeblich durch die äusserst geringen Gas-Liefermengen nach Europa erklären lassen.

Der jetzige Einbruch dürfte sich massgeblich durch die äusserst geringen Gas-Liefermengen nach Europa erklären lassen.

imago images/Russian Look

Übereinstimmenden russischen Medienberichten handelt es sich um den ersten Nettoverlust, den Gazprom seit dem Jahr 1999 verzeichnet hat. In den Folgejahren war der Konzern profitabel. Der jetzige Einbruch dürfte sich massgeblich durch die äusserst geringen Gas-Liefermengen nach Europa erklären lassen. Aus Protest gegen westliche Sanktionen hatte Moskau im Sommer 2022 selbst den Gashahn weitgehend zugedreht. (dpa)

14:15

Russische Truppen setzen sich im ostukrainischen Otscheretyne fest

Das ukrainische Militär hat den russischen Durchbruch bei dem Ort Otscheretyne im ostukrainischen Gebiet Donezk nach mehreren Tagen bestätigt. «Was Otscheretyne anbelangt, so ist der Feind durchgebrochen und hat sich in dieser Ortschaft festgesetzt», sagte der Sprecher der an dem Abschnitt kämpfenden Armeegruppe «Chortyzja», Nasar Woloschyn, am Donnerstag der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine.

Der entsprechende Ortsteil werde aber von der ukrainischen Artillerie beschossen, und die ukrainischen Truppen versuchten, die Russen wieder zurückzudrängen. «Mit diesem Ziel wurden zusätzliche Kräfte und Mittel aus der Reserve herangeführt», unterstrich Woloschyn. In den Frontabschnitten in Richtung Pokrowsk und Kurachowe toben ihm zufolge derzeit die härtesten Kämpfe. Der russische Gegner habe zwar taktische Erfolge erzielt, aber bisher keinen operativen Vorteil erlangt.

Zuvor hatte der ukrainische Generalstab in seinem Morgenbericht von harten Kämpfen und insgesamt 121 Gefechten innerhalb der vergangenen 24 Stunden berichtet. Unter anderem seien dabei auch russische Angriffe bei Otscheretyne abgewehrt worden. Auch in den vorherigen Tagen war von harten und intensiven Gefechten die Rede, insbesondere im Donezker Gebiet. Ukrainische Militärbeobachter hatten über den russischen Durchbruch bei Otscheretyne bereits vor knapp zwei Wochen geschrieben und haben seitdem weitere russische Geländegewinne ausgemacht.

Die Ukraine wehrt seit über zwei Jahren eine russische Invasion ab. Moskau will dabei unter anderem das ostukrainische Gebiet Donezk vollständig erobern, das es zwar für annektiert erklärt hat, aber bis jetzt nicht komplett kontrolliert. (DPA)

10:59

Schweiz lädt 160 Delegationen an Friedenskonferenz ein

Die Schweiz hat am Donnerstag mehr als 160 Delegationen offiziell zur geplanten Ukraine-Konferenz eingeladen. Sie findet am 15. und 16. Juni auf dem Bürgenstock statt und wurde auf Bitten der Ukraine organisiert. Das Treffen finde auf Ebene der Staats- und Regierungschefs und -chefinnen statt, teilte das EDA am Donnerstag mit.

Ziel sei, ein gemeinsames Verständnis für einen möglichen Weg zu einem gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine zu entwickeln. Dies soll die Grundlage für einen Friedensprozess sein. Russland hat eine Teilnahme aber bereits ausgeschlossen.

Grundlage der Diskussionen ist die Friedensformel, die der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski im Herbst 2022 bei den Vereinten Nationen vorgestellt hat. Kiew verlangt, dass Aggression bestraft, Leben geschützt, Sicherheit und territoriale Integrität wiederhergestellt und Sicherheit garantiert werden. (dpa/jar)

03:28

USA werfen Russland Einsatz von Chemiewaffe gegen ukrainische Streitkräfte vor

Die USA haben Russland den Einsatz einer Chemiewaffe in der Ukraine vorgeworfen. Russland habe «die chemische Waffe Chlorpikrin gegen ukrainische Streitkräfte» unter Verletzung der Chemiewaffenkonvention eingesetzt, erklärte das US-Aussenministerium am Mittwoch. Russland habe ausserdem Reizstoffe als Mittel der Kriegsführung in der Ukraine verwendet. Dabei handele es sich ebenfalls um einen Verstoss gegen die Chemiewaffenkonvention.

Der Einsatz solcher Chemikalien sei kein Einzelfall. Die russischen Truppen wollten damit vermutlich die ukrainischen Streitkräfte aus befestigten Positionen verdrängen und taktische Fortschritte auf dem Schlachtfeld erzielen, erklärte das US-Aussenministerium weiter.

Russland hat erklärt, kein militärisches Chemiearsenal mehr zu besitzen. Das Land steht jedoch unter Druck, mehr Transparenz über den Russland vorgeworfenen Einsatz von giftigen Waffen zu schaffen.

Der US-Gesundheitsbehörde National Institutes of Health (NIH) zufolge wird Chlorpikrin als Kampfstoff und als Pestizid eingesetzt. Beim Einatmen besteht demnach ein Gesundheitsrisiko. (AFP)

03:26

Ukraine meldet rund ein Dutzend Verletzte bei russischem Angriff auf Odessa

Bei einem russischen Raketenangriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa sind in der Nacht zum Donnerstag ukrainischen Angaben zufolge rund ein Dutzend Menschen verletzt worden. Der Bürgermeister von Odessa, Hennadij Truchanow, erklärte im Onlinedienst Telegram, ein neuer russischer Raketenangriff habe die Stadt im Südwesten der Ukraine getroffen. Zivile Infrastruktur sei zerstört worden, es gebe 13 Verletzte.

Der Gouverneur der Region Odessa, Oleh Kiper, sprach von 14 Verletzten bei einem russischen Raketenangriff auf Odessa. Zivile Infrastruktur sei beschädigt worden, darunter Postlager.

Über den Hafen von Odessa am Schwarzen Meer wird ein Grossteil der wirtschaftlich bedeutsamen ukrainischen Getreideexporte abgewickelt. Russland greift die Stadt und ihren Hafen immer wieder mit Raketen und Drohnen an.

Am Mittwochmorgen hatten die örtlichen Behörden mitgeteilt, dass drei Menschen durch einen russischen Angriff getötet worden seien. Durch einen Angriff vom Montag wurden den Angaben zufolge fünf Menschen getötet. (AFP)

01:23

Grossbritannien fordert Freilassung von krankem Kreml-Kritiker

Grossbritannien hat Russland aufgefordert, den inhaftierten russisch-britischen Kreml-Kritiker Wladimir Kara-Mursa angesichts dessen Gesundheitszustands sofort freizulassen. Der 42-Jährige müsse wegen «dringend erforderlicher medizinischer Behandlung» umgehend aus der Haft herausgeholt werden, hiess es in einer am Mittwochabend veröffentlichten Erklärung der britischen Staatsministerin für Industrie und wirtschaftliche Sicherheit, Nusrat Ghani.

«Sein Gesundheitszustand verschlechtert sich»: Kreml-Kritiker Wladimir Kara-Mursa. (Archivbild)

«Sein Gesundheitszustand verschlechtert sich»: Kreml-Kritiker Wladimir Kara-Mursa. (Archivbild)

AFP/Natalia Kolesnikova

Seine Inhaftierung sei politisch motiviert, Kara-Mursa werde von den russischen Behörden verfolgt, weil er sich gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine gestellt habe. «Die Haftbedingungen bedrohen sein Leben», erklärte Ghani weiter. «Sein Gesundheitszustand verschlechtert sich.»

Kara-Mursa, einer der prominentesten Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin, war im April 2023 wegen «Hochverrats» zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er hatte zuvor Russland bei einer Rede in den USA «Kriegsverbrechen» in der Ukraine vorgeworfen. Es ist die längste bekannte Haftstrafe, die je gegen einen Kritiker Putins verhängt wurde.

Kara-Mursa stand dem im Februar in einer Strafkolonie in der Arktis gestorbenen Kreml-Kritiker Alexei Nawalny nahe. Seit Nawalnys Tod mehren sich die Sorgen um den 42-Jährigen. Seine Familie und Anwälte geben an, der russische Geheimdienst habe 2015 und 2017 versucht, ihn zu vergiften. Seither leide er unter schweren gesundheitlichen Problemen. (AFP)

Mittwoch, 01.05.2024
10:20

Russland setzt offenbar erneut auf Fake-Flugzeuge

Die russische Luftwaffe hat auf dem Luftwaffenstützpunkt Mozdok Flugzeug-Silhouetten auf das Rollfeld gemalt. Die Fake-Ziele sollen mutmasslich ukrainische Drohnen und Raketen in die Irre führen. Entdeckt hat die aufgemalten Flugzeuge ein Osint-Forscher bei der Sichtung von Satellitenaufnahmen des Flughafens. Es handle sich demnach um eine Zeichnung eines SU-24M-Kampfjets und jene eines TU-22M-Bombers. Zudem sind auf den Aufnahmen auch vier echte SU-24M und sechs echte TU-22M erkennbar.

Schon in der Vergangenheit hatte Russland die Umrisse von Flugzeugen auf die Rollbahn gemalt.

Schon in der Vergangenheit hatte Russland die Umrisse von Flugzeugen auf die Rollbahn gemalt.

Airbus

Es ist der neueste in einer ganzen Reihe von Funden, bei denen das ukrainische Militär und auch westliche Experten bei der Auswertung von Satellitenbildern Fake-Jets entdeckt haben.

Während der TU-95-Bomber ganz links einen klar erkennbaren Schatten wirft, sind die beiden anderen Silhouetten nur aufgemalt.

Während der TU-95-Bomber ganz links einen klar erkennbaren Schatten wirft, sind die beiden anderen Silhouetten nur aufgemalt.

X

In der Vergangenheit gab es etwa auch Spott über die Täuschungsversuche, da direkt neben den aufgemalten Flugzeug-Umrissen echte Kampfjets und Bomber platziert worden waren – da eine zweidimensionale Zeichnung am Boden aber keine Schatten wirft, lässt sich schnell feststellen, welche Flugzeuge echt und welche aufgemalt sind.

Dienstag, 30.04.2024
19:58

Ukraine stellt Armee 300'000 Drohnen zur Verfügung

Die ukrainische Regierung stockt ihre Ausgaben für Drohnen zur Abwehr der russischen Invasion um mehrere Hundert Millionen Euro auf. Ministerpräsident Denys Schmyhal teilte am Dienstag mit, zu diesem Zweck würden zusätzliche 15,5 Milliarden Hrywnja (367 Millionen Euro) zur Verfügung gestellt. «Mit den heute bereitgestellten Mitteln werden 300'000 Drohnen an unsere Sicherheits- und Verteidigungskräfte geliefert werden», sagte er bei einer Kabinettssitzung in Kiew. Nach Schmyhals Angaben hatte die Ukraine bislang für dieses Jahr 43,3 Milliarden Hrywnja für den Ankauf von Drohnen eingeplant.

TOPSHOT - Ukrainische Soöldaten der 22. Brigade beim Start einer Leleka-Aufklärungsdrohne.

TOPSHOT - Ukrainische Soöldaten der 22. Brigade beim Start einer Leleka-Aufklärungsdrohne.

AFP

Unter dem Druck des seit über zwei Jahren andauernden russischen Angriffskrieges hat die Ukraine die Entwicklung und Produktion von Drohnen verschiedenster Typen rasch ausgebaut. Sie hat mit diesen Waffen in den vergangenen Wochen verstärkt auch das russische Hinterland angegriffen. (DPA)

15:35

Ukraine setzt bereits neue ATACMS-Raketen ein

Die Ukraine hat russische Militärstützpunkte auf der Krim mit den von den USA gelieferten ATACMS-Raketen mit grösserer Reichweite angegriffen. Die Flugabwehr habe in den vergangenen 24 Stunden sechs Raketen vom Typ ATACMS abgewehrt, teilte das russische Verteidigungsministerium am Dienstag in seinem Lagebericht mit.

Die Ukraine hat offenbar bereits mehrere der neu gelieferten ATACMS-Raketen eingesetzt.

Die Ukraine hat offenbar bereits mehrere der neu gelieferten ATACMS-Raketen eingesetzt.

US Army

Unabhängige Medien berichten hingegen von Einschlägen auf drei Militärbasen auf der Krim in der Nacht. Dabei habe es mehrere Verletzte gegeben. Die Attacken hätten der Bekämpfung russischer Flugabwehrsysteme gegolten.

Der von Moskau ernannte Statthalter der seit 2014 von Russland annektierten Krim, Sergej Aksjonow, bestätigte den Angriff auf die Ortschaft Donske bei Simferopol. Seinen Angaben nach wurden die Raketen abgefangen. Er warnte aber vor bisher nicht explodierten Munitionsresten. Simferopol liegt von der Frontlinie mehr als 200 Kilometer entfernt. (DPA)

06:27

Kriegsbeutestück aus der Schweiz in Moskau

Zur Vorbereitung der Feiern am 9. Mai zum Tag des Sieges über Nazi-Deutschland stellt das russische Militär diesmal in der Ukraine erbeuteten Militärfahrzeuge aus. Die Prunkstücke dabei sind der deutsche Leopard-2-Panzer, sowie ein deutscher Marder-Schützenpanzer und ein US-amerikanischer Bradley.

Daneben ist eine grosse Ansammlung von unspektakulären Radfahrzeugen zur Schau gestellt. Unter diesen befindet sich auch ein Pinzgauer vom Typ M 712 T 6x6. Dieses Gefährt diente von 1872 bis 2008 in der Schweizer Armee als Sanitätswagen. Auf dem Wagen ist jedoch anstatt eine Schweizer Flagge, eine österreichische aufgeklebt. Wahrscheinlich, weil der österreichische Fahrzeugbauer Steyr-Puch das Fahrzeug entwarf.

Wie das Fahrzeug auf das ukrainische Schlachtfeld gekommen ist, ist noch unklar. Es ist bekannt, dass Schweizer Privatpersonen Fahrzeuge an die Ukraine gespendet haben, von einem Sani-Pinz war aber bisher keine Rede.