Steuern und Mieten: In diesen Gemeinden zahlen Singles am meisten

Aktualisiert

2148 Schweizer GemeindenExklusiver Vergleich – das sind die Finanzhöllen für Singles

Der exklusive Vergleich aller 2148 Schweizer Gemeinden vom Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik für 20 Minuten zeigt gewaltige Unterschiede, was Singles am Ende vom Lohn übrig bleibt. In diesen Gemeinden lohnt sich ein Umzug.

Miet- und Steuerhöllen: Darum gehts

  • In vielen Bündner Gemeinden bleibt mit einem Durchschnittseinkommen nach Abzug der Mieten und Steuern fast nichts vom Lohn übrig.

  • Mit dem Durchschnittslohn lebt es sich am besten im Aargau.

  • Das zeigt der exklusive Gemeindevergleich. 

In der Schweiz steigen nicht nur die Mieten, sondern auch die Steuerlast. Je nach Wohnort gibt es aber gewaltige Unterschiede, wie viel am Ende vom Lohn übrig bleibt. Exklusiv für 20 Minuten analysierte das Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik (IWP) an der Universität Luzern die Steuer-, Abgaben- und Miethöllen in der Schweiz.

Dafür untersuchte das IWP die Daten aller 2148 Schweizer Gemeinden für verschiedene Profile von Steuerzahlenden. 20 Minuten zeigt die Ergebnisse in einer Artikelserie (siehe Box). Die erste Folge deckt die tatsächlichen Miet- und Steuerkosten für Singles ohne Kinder auf.

Bist du Single und lohnt sich ein Umzug für dich? Schreib unten in die Kommentare, was du von den grossen Unterschieden hältst.

So funktioniert die Analyse

20 Minuten zeigt in einer Artikelserie exklusiv die Ergebnisse vom Swiss Taxometer, einem Mikrosimulationsmodell von Przemyslaw Brandt, Martin Mosler und Christoph Schaltegger vom Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik (IWP) an der Universität Luzern. Der Swiss Taxometer berechnet für alle Schweizer Gemeinden das verfügbare Einkommen von Haushalten und berücksichtigt unter anderem Steuern, Lohnnebenkosten, staatliche Transfers und durchschnittliche Mietkosten auf dem Rechtsstand vom Jahr 2022.

50’000 Franken Bruttolohn

Wer als Single 50’000 Franken verdient, zahlt am meisten Steuern in Schelten (BE) – 13 Prozent vom Lohn. Am tiefsten ist die Steuerlast in Zug – zwei Prozent. Allerdings geht in dieser Lohnklasse das meiste Geld für Mieten weg. Die Finanzhöllen sind:

  • Samedan (GR), netto verfügbar nach Steuern, Abgaben und Miete in Prozent vom Bruttoeinkommen: 13,8 Prozent, also 6900 Franken.

  • Cologny (GE), netto verfügbar: 13,9 Prozent, also 6950 Franken.

  • Bever (GR), netto verfügbar: 14,3 Prozent, also 7150 Franken.

Je weiter weg von der Stadt und dem Zentrum, desto mehr bleibt vom Lohn übrig. Die Finanzhimmel mit 50’000 Franken Lohn sind im Kanton Waadt:

  • Fontaines-sur-Grandson (VD), netto verfügbar: 57,3 Prozent, also 28’650 Franken.

  • Mauborget (VD), netto verfügbar: 57,3 Prozent, also 28’650 Franken.

  • Tévenon (VD), netto verfügbar: 57,2 Prozent, also 28’600 Franken.

80’000 Franken Bruttolohn

Der mittlere Bruttolohn in der Schweiz beträgt gut 80’000 Franken. Die finanzielle Hölle ist auch in dieser Lohnklasse in Graubünden – wegen der hohen Mieten. «Selbst mit einer kleinen Wohnung sind die Durchschnittspreise pro Quadratmeter in den Ferienregionen hoch. Gründe dafür gibt es mehrere wie Zweitwohnsitze, ausländische Gäste und ein begrenztes Angebot», sagt Przemyslaw Brandt vom IWP.

  • Samedan (GR), netto verfügbar: 30,9 Prozent, also 24’720 Franken.

  • Bever (GR), netto verfügbar: 31,7 Prozent, also 25’360 Franken.

  • Silvaplana (GR), netto verfügbar: 32,1 Prozent, also 25’680 Franken.

Die Himmel-Gemeinden verschieben sich in dieser Lohnklasse vom Rand etwas mehr in die Mitte der Schweiz. Vor allem wegen der Steuern ist es günstiger in der Innerschweiz. «Die Mitte der Schweiz ist die Mitte des finanziellen Wohlbefindens», sagt Brandt. In einigen Aargauer und St. Galler Gemeinden bleibt wegen tieferer Mieten aber mehr vom Lohn übrig:

  • Auenstein (AG), netto verfügbar: 58,5 Prozent, also 46’800 Franken.

  • Thalheim (AG), netto verfügbar: 58,5 Prozent, also 46’800 Franken.

  • Ebnat-Kappel (SG), netto verfügbar: 58,4 Prozent, also 46’720 Franken.

130’000 Franken Bruttolohn

Auch in der Lohnklasse mit 130’000 Franken bleibt Graubünden die Finanzhölle:

  • Samedan (GR), netto verfügbar: 42,5 Prozent, also 55’250 Franken.

  • Bever (GR), netto verfügbar: 43,6 Prozent, also 56’680 Franken.

  • Tannay (VD), netto verfügbar: 43,7 Prozent, also 56’810 Franken.

Jedoch dominieren nun immer mehr die Steuern als die Mieten bei der finanziellen Belastung. Neben einigen Schwyzer Gemeinden sind in dieser Lohnklasse auch Gemeinden in den Kantonen Luzern und Appenzell-Innerrhoden attraktiv.

  • Muotathal (SZ), netto verfügbar: 63,1 Prozent, also 82’030 Franken.

  • Zuzwil (SG), netto verfügbar: 62,6 Prozent, also 81’380 Franken.

  • Silenen (UR), netto verfügbar: 62,4 Prozent, also 81’120 Franken.

Eine Million Franken Bruttolohn

Als Single-Einkommensmillionär sind die Durchschnittsmieten relativ egal verglichen mit den Steuern. Am höchsten ist die Steuerlast in Genf. Nach Abzug aller Steuern, Abgaben und Mietkosten ist am Genfersee fast die Hälfte der Million wieder weg:

  • Avully (GE), netto verfügbar: 51,7 Prozent, also 517’000 Franken.

  • Chancy (GE), netto verfügbar: 51,7 Prozent, also 517’000 Franken.

  • Avusy (GE), netto verfügbar: 51,8 Prozent, also 518’000 Franken.

Am günstigsten lebt es sich nun in der Zentralschweiz, vor allem im Kanton Schwyz. Über zwei Drittel des Lohns bleiben am Ende im Portemonnaie:

  • Freienbach (SZ), netto verfügbar: 72 Prozent, also 720’000 Franken.

  • Feusisberg (SZ), netto verfügbar: 71,8 Prozent, also 718’000 Franken.

  • Wollerau (SZ), netto verfügbar: 71,4 Prozent, also 714’000 Franken.

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