Stoffaustritt nach 6 Stunden unter Kontrolle – Behörden geben Entwarnung

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Schweizerhalle bei Pratteln BLStoffaustritt nach 6 Stunden unter Kontrolle – Behörden geben Entwarnung

In Schweizerhalle bei Pratteln BL trat aus einer Chemiefabrik eine unbestimmte Menge Acetylchlorid aus. Messungen ergaben keine erhöhte Werte ausserhalb des Werkareals.

Bei Schweizerhalle ist es am Abend des 26. April 2024 zu einem Chemieunfall gekommen.

20min/News-Scout

Darum gehts

  • Bei Pratteln BL wurden am Freitagabend giftige Stoffe freigesetzt.

  • Die Bevölkerung wurde aufgefordert, sich nicht im Freien aufzuhalten sowie Fenster und Türen zu schliessen.

  • Es war laut Polizei eine unbestimmte Menge Acetylchlorid ausgetreten.

In Schweizerhalle bei Pratteln BL ist es zu einem Chemieunfall gekommen. Wie der Kantonale Führungsstab Basel-Landschaft mitteilte, trat «eine unbestimmte Menge einer bis anhin unbekannten Substanz» aus. Das habe zu einer starken Geruchsbelästigung geführt.

Der Kantonale Führungsstab und die verschiedenen Einsatzdienste seien mit einem Grossaufgebot vor Ort, um das Ereignis zu bekämpfen, heisst es weiter. Die genaue Ursache der Havarie sei noch unklar und werde durch Spezialisten der Polizei Basel-Landschaft abgeklärt.

Feuerwehr führt Messungen durch

Zur «Betriebsstörung mit sichtbarer Emission» kam es um 21 Uhr in einem Produktionsgebäude der Firma Cabb. Das teilte das Unternehmen mit. Es sei niemand verletzt worden. Die Einsatzkräfte seien umgehend vor Ort gewesen. Als vorsorgliche Massnahme seien Messungen durchgeführt worden.

Diese ergaben laut dem Führungsstab «zu keinem Zeitpunkt» erhöhte Werte ausserhalb des Werkareals, wie er in einer weiteren Mitteilung in der Nacht schreibt. Fachspezialisten der Feuerwehr führten von Beginn an Messungen um den Ereignisort durch.

Später in der Nacht teilte die Polizei mit, das es sich beim ausgetretenen Stoff um Acetylchlorid gehandelt hatte. Die genaue Menge sei noch unklar. Nach rund sechs Stunden hatten die Einsatzkräfte den Stoffaustritt im Produktionsgebäude unter Kontrolle gebracht.

Warnung von AlertSwiss

AlertSwiss hatte die Bevölkerung vor dem Austritt giftiger Stoffe gewarnt. «Schliessen Sie Fenster und Türen und schalten Sie Lüftungen und Klimaanlagen ab», schrieb die Behörde auf ihrer Website. Kurze Zeit nach der ersten Meldung hatte AlertSwiss die Warnung auch in Richtung Muttenz und Riehen ausgeweitet.

Auch in der Medienmitteilung des Führungsstabs wurde gewarnt: «Die Bevölkerung wird angehalten, sich nicht im Freien zu bewegen.» Die Verhaltensregeln wurden gegen 4.30 Uhr aufgehoben.

Ein News-Scout schildert, wie er bei Birsfelden von mehreren Feuerwehrfahrzeugen überholt worden sei. Er habe beobachten können, wie im Gebiet Dampf aufstieg. Ein weiterer Leser schreibt, die Feuerwehr versuche, mit mehreren Wasserwerfern die Situation unter Kontrolle zu bringen.

Erinnerungen an Chemiekatastrophe von 1986

Das internationale Unternehmen Cabb ist auf Feinchemikalien für die agrochemische Industrie spezialisiert und stellt hochspezialisierte Inhaltsstoffe für Kunden aus der Life-Science-Branche her. Das Unternehmen ist einer der grössten Produzenten von Chloressigsäure.

Unter der Nummer 0800 800 112 wurde eine Hotline für die Bevölkerung eingerichtet.

Das Ereignis von vergangener Nacht in Pratteln erinnert an die Chemiekatastrophe von 1986, als in einer Lagerhalle der Chemiefirma Sandoz ein Feuer ausbrach. Dabei verbrannten rund 1000 Tonnen Chemikalien und verunreinigtes Löschwasser verseuchte den Rhein.

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(chk)

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