Tierschutz kritisiert Streichelzoo und Gehege an der LUGA Luzern

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LUGA LuzernStreichelzoo und kleine Gehege – Ist das noch zeitgemäss?

An der jährlichen Luga Ausstellung kann man in einem Tierzelt Kühe, Pferde und Schafe streicheln. Der Schweizer Tierschutz spricht Kritik aus.

Darum gehts

  • Die Tierausstellung an der Luga beunruhigt keine der Anwesenden.

  • Verantwortliche vor Ort machen sich keine Sorge über Lautstärke oder Platzmangel.

  • Der Schweizer Tierschutz jedoch: «Zu wenig Sichtschutz, zu wenig Rückzugsmöglichkeiten, zu wenig Auslauf, zu viel Stress könnte geändert werden.»

  • Die Luga erklärt, dass alles durch das Veterinäramt des Kantons abgesegnet wurde.

Seit Jahren findet in Luzern die Luga statt. Viel hat sich in den letzten zehn Jahren im Zelt mit den Tieren nicht verändert. Ein Zelt mit Pferden, Kühen, Schafen und Schweinen in Gehegen, die man streicheln kann.

Alle können die Stuten und die Fohlen streicheln

In vier Gehegen sind Stuten mit ihren Fohlen untergebracht. Die Besucherinnen und Besucher können die Pferde streicheln. Die Boxen sind etwa vier Meter lang und sechs Meter breit.

Eine junge Frau stellt ihr Pferd für die Luga zur Verfügung und macht sich keine Sorgen: «Die Pferde stehen gerne im Mittelpunkt». Auch der Platz bereite ihr keine Sorgen, denn die Tiere können sich in den hinteren Teil der Box zurückziehen. «Wenn wir merken, dass es den Tieren zu viel wird, werden sie sofort rausgeholt», sagt die Besitzerin.

12 Ferkel und Schweinemama auf engem Raum

Auch die Muttersau und ihre zwölf Ferkel leben zehn Tage lang auf enem Raum. Ein Mitarbeiter von Swissporc ist zuständig und sagt: «Bisher haben wir nur gute Erfahrungen gemacht.» Die Tiere würden sich sehr schnell an die Bedingungen gewöhnen.

Streichelzoo Besitzer kennt seine Tiere genau

Seit 14 Jahren stellt Tony Kaufmann vom Erlebnisbauernhof seine Tiere für den Streichelzoo zur Verfügung. Ziegen, Ponys, Kälber und Ferkel stehen im Zelt neben den anderen Tieren. «Ich kenne die Tiere sehr gut», sagt Kaufmann. So weiss er genau, welche Tiere er in den Streichelzoo mitnehmen kann.

«Die Tiere, die wir dabei haben, geniessen die Aufmerksamkeit sehr», sagt Kaufmann. Wichtig seien die Rückzugsmöglichkeiten, zudem könnten nur sieben bis zehn Personen gleichzeitig in die Gehege.

«Das ist nicht in Ordnung»

Julika Fitzi vom Schweizer Tierschutz STS sagt auf Anfrage: «Für die Tiere ist die Luga als 11-tägige Veranstaltung sicher belastend.» An der diesjährigen Ausstellung sei vor allem folgendes zu bemängeln: «Die angebundenen Kühe wurden am Kopf vollständig rasiert, das ist aus Sicht Tierschutz überhaupt nicht in Ordnung».

Was hältst du von der Ausstellung?

Fitzi kritisiert die Ausstellung von Tieren, wenn sie für die Tiere mit starken Einschränkungen verbunden sind und sie den Besuchern und dem Lärm nicht ausweichen können. Dies sei vor allem beim Streichelzoo problematisch. Die Tierhaltung entspreche zwar den gesetzlichen Vorgaben, wenn es nach dem STS ginge, gäbe es aber noch viel Spielraum nach oben. «Zu wenig Sichtschutz, zu wenig Rückzugsmöglichkeiten, zu wenig Auslauf, zu viel Stress und vieles mehr könnte geändert werden», so Fitzi.

Veterinärdienst hat alles abgesegnet

Ausstellungen mit Tieren sind mit einer Bewilligung des Veterinärdienstes zulässig. Dabei werden jegliche Anforderungen detailliert festgelegt. «Die Masse sind in der Tierschutzgesetzgebung geregelt und die Gehege der LUGA sind in der Regel eher noch grösser, als vom Gesetz gefordert. Der subjektive Eindruck kann da täuschen», sagt Dr. Martin Brügger, Leiter des Veterinärdiensts des Kantons.

«Der Tierschutz ist uns sehr wichtig und wir arbeiten eng mit dem kantonalen Veterinäramt zusammen», sagt Messeleiterin Linda Gabriel. Für alle Tiere gäbe es Rückzugsräume, die jederzeit betreten werden können. Zudem haben die Tiere täglich Auslauf in der Arena und Auslauf in der Reithalle Allmend. «Wir setzen die Wünsche des STS um und übertreffen damit auch die gesetzlichen Tierschutznormen», sagt Gabriel.

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