«The Tyre Extinguishers» sorgen in Zürich für platte Reifen.

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Platte Reifen«Letzte Nacht haben wir nochmals 30 SUVs aus dem Verkehr gezogen»

Klima-Aktivisten von «The Tyre Extinguishers» haben ihren Geburtstag auf ihre eigene Art «gefeiert»: In Zürich liessen sie bei zahlreichen Fahrzeugen die Luft aus den Reifen.

Darum gehts 

  • Die Aktivistengruppe «Tyre Extinguishers» hat im Zürcher Seefeld bei dreissig SUVs die Luft aus den Reifen gelassen.

  • Die Gruppe wurde vor einem Jahr gegründet.

  • In der Politik gehen die Meinungen zu derartigen Aktionen auseinander.

Die Klima-Aktivistinnen und -Aktivisten der Organisation «Tyre Extinguishers» (Reifenlöscher) haben in verschiedenen Ländern wieder zugeschlagen, um den ersten Geburtstag zu «feiern»: Neben England, Italien, Frankreich und Deutschland waren die Extinguishers auch in der Schweiz aktiv: Im Zürcher Seefeld liessen sie bei zahlreichen Autoreifen die Luft ab, ohne die Pneus dabei zu beschädigen. Ihr Ziel: die grossen Geländewagen «entwaffnen», indem sie das Fahren der SUVs «unmöglich machen». 

In einem Bekennerschreiben schreiben sie: «Happy Birthday für uns. Letzte Nacht haben wir nochmals 30 SUVs aus dem Verkehr gezogen. Das Seefeld ist ein wahrer Genuss.» Da die Zürcher Regierung keine ernsthaften Anstalten mache, dem SUV-Problem zu begegnen, seien weitere Aktionen geplant: «Wir werden wiederkommen, bis SUVs aus der Stadt verbannt sind, mehr und sichere Fahrradwege gebaut werden und der ÖV in der Stadt kostenlos ist.» 

«Reine Sachbeschädigung» oder «legitimer Protest»? 

SUVs – Pick-ups und Geländewagen – seien eine Katastrophe für Umwelt und Gesundheit, so die «Tyre Extinguishers». SUVs seien die zweitgrösste Ursache für den weltweiten Anstieg der CO2-Emissionen in den letzten zehn Jahren. Reifenverschleisspartikel verschmutzten die Umwelt, die Luft und das Wasser, das von den Strassen abfliesse. «SUVs sind gefährlich, reines Macho-Gehabe und ein Produkt des Krieges», schliessen die Aktivisten.

Die Stadtpolizei Zürich bestätigt auf Anfrage, dass im Zusammenhang mit der Aktion eine Anzeige eingegangen ist. In unmittelbarer Nähe zum betreffenden Fahrzeug seien mehrere Fahrzeuge mit platten Reifen festgestellt worden, sagt Mediensprecher Marc Surber.

Bereits im letzten Oktober und im April verärgerte die Gruppierung mit ihrer Luftablass-Aktion zahlreiche Autofahrerinnen und -fahrer. FDP-Präsident Përparim Avdili sagte dazu, dass es sich um reine Sachbeschädigung handle: «Offensichtlich haben diese Aktivisten das System der Schweizer Demokratie nicht verstanden.» Die Bewegung müsse «schnellstmöglich» gestoppt werden. Für Grünen-Gemeinderat Dominik Waser sei der gewaltlose Protest hingegen zulässig: «Wir brauchen derartige Autos in der Stadt nicht, ihre Besitzer und Besitzerinnen tragen wesentlich zur Klimakrise bei.»

Was hältst du vom Protest der «Tyre Extinguishers»?

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