Wahlen 2023: Die Mitte stellt 1100 Kandidatinnen

Publiziert

Die MittePfisters Trick mit den Unterlisten kommt nicht gut an


Die Mitte hat in Bern die heisse Phase des Wahlkampfes eröffnet. Neben dem Parteipräsidenten und seinem Vize sass ein rein weibliches Kandidatinnenfeld vor den Medien.

Darum gehts

  • Die Mitte hat den Wahlkampf in Bern eröffnet.

  • Sie hat die meisten Kandidierenden aller Parteien aufgeboten.

  • Parteichef Gerhard Pfister setzt zudem auf Frauen auf der Liste.

  • Inhaltlich setzt die Partei auf «Fairness» bei Renten, Gesundheitskosten und Co.

Die Mitte setzt auf Masse. Über 1100 Kandidatinnen und Kandidaten stellen sich zur Wahl – so viele wie bei keiner anderen Partei. Der Frauenanteil bleibt aber unter 40 Prozent.

Viele der Kandidatinnen und Kandidaten stellen sich aber auf Unterlisten zur Wahl. Seltenst werden diese Kandidierenden tatsächlich gewählt, oft sind sie Stimmenbringer für die Hauptliste. Die Kandidaten- und Listenflut der Wahlen diesen Herbst sorgte bereits für Kritik von Politologinnen und Politologen.

Kandidatenflut sorgt für Kritik

Insgesamt werden diesen Herbst über 5000 Kandidaturen für die 246 Parlamentssitze erwartet. Die Mitte stellt nun also 20 Prozent aller Kandidierenden, bei einem Wähleranteil von rund 14 Prozent.

Gerhard Pfister lässt diese Kritik nicht gelten, wie er auf eine Frage von 20 Minuten sagt. «Alle die antreten, sind Botschafterinnen und Botschafter für den Erfolg der Partei», sagt er. Kein einziger Sitz komme nur durch die Spitzenkandidaten und Kandidatinnen zustande, sagt er weiter. Die entscheidenden Stimmen brächten die Leute, die nicht gewählt werden.

Welche Partei willst du diesen Herbst wählen?

Wachsen müsse die Mitte ausserhalb der Stammlande, also im Mittelland und in den urbanen Gebieten, so die Befehlsausgabe des Parteichefs. Ziel diesen Herbst sei, die Wähler- und Sitzanteile der BDP und CVP von 2019 zu halten oder leicht auszubauen. Damals schon holten CVP und BDP zusammen knapp 14 Prozent Wähleranteile.

Pfister wird zum Frauenförderer

«Die Mitte weist in praktisch allen Kantonen eine gleichmässige Geschlechterverteilung auf den vorderen Listenpositionen vor», hiess es an der Medienkonferenz. Um das zu unterstreichen, zeigten sich neben dem Präsidenten Gerhard Pfister und seinem Vize Charles Juillard ausschliesslich weibliche Kandidierende aus den Kantonen Aargau, Bern und Waadt auf dem Podium des Medienzentrums des Bundeshauses.

Doch das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Frauenanteil aller 1118 Mitte-Kandidierenden unter 40 Prozent liegt. Der Frauenanteil im National- und Ständerat beträgt derzeit 42 Prozent. Es sei je nach Region nach wie vor nicht einfach, Frauen für eine Kandidatur zu motivieren, sagte Pfister.

«Fairness» soll politisches Programm sein

Inhaltlich will die Partei auf das Stichwort Fairness setzen. Sei es bei der Rente, den Gesundheitskosten oder der Umweltpolitik, hiess es an der Medienkonferenz. Ein weiterer Fokus sei der «Kampf gegen die Polarisierung» – die Junge Mitte spitzt dies sogar zum Slogan «F*ck Polarisierung» zu. Es brauche eine starke politische Mitte als Gegenstück zu den immer stärker polarisierten Polen links und rechts.

Die Mitte ist hervorgegangen aus der Fusion der «Christlichdemokratischen Volkspartei» (CVP) und der «Bürgerlich-Demokratischen Partei» (BDP). Die fusionierte Partei stellt sich zum ersten Mal einer Eidgenössischen Wahl.

Keine News mehr verpassen

Mit dem täglichen Update bleibst du über deine Lieblingsthemen informiert und verpasst keine News über das aktuelle Weltgeschehen mehr.
Erhalte das Wichtigste kurz und knapp täglich direkt in dein Postfach.

Deine Meinung

141 Kommentare