Mallorca: Neuer Bussenkatalog für Ballermann-Touristen

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BallermannSchluss mit lustig: Mallorca führt strengeren Bussenkatalog ein

Bald strömen wieder Hunderttausende auf die Ferieninsel Mallorca. Doch dort hat der Wind für Sauf-Touristen gedreht: Der neue Bussgeld-Katalog für den Ballermann hat es in sich.

Florian Osterwalder
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In wenigen Monaten wird Mallorca wieder von Touristen überrannt. Ein Ziel der Reisenden auf der Ferieninsel: der Ballermann. Doch die Regierung der Insel hat genug von den feierwütigen Touristen, die sich oft daneben benehmen. Eine neue Verordnung sieht erhebliche Bussgelder vor, wie die «Bild»-Zeitung schreibt.

Der Bürgermeister der Inselhauptstadt Palma, Jaime Martínez Llabrés, sagt, das Ziel sei es, «Verhaltensweisen zu korrigieren, die das Zusammenleben stören.» Das heisst, dass es neue Regeln für mehr «zivile Ordnung» geben wird. Dabei wird zwischen einfachen, mittleren und schweren Vergehen unterschieden.

Leichtes Vergehen (bis 750 Euro)

Wer mit einem E-Scooter herumdüst, muss mindestens 16 Jahre alt sein. Dazu muss eine zugelassene reflektierende Warnweste getragen werden. Fahren darf man nur in ausgewiesenen Zonen. Während des Fahrens darf man keine Kopfhörer tragen.

Mittelschwere Verstösse (750 – 1500 Euro)

Das Aufkleben von Stickern und Plakaten im öffentlichen Raum ist ebenfalls verboten. Wer sogar ein denkmalgeschütztes Gebäude verunstaltet, begeht einen schweren Verstoss und muss mit noch mehr Busse rechnen.

Wie findest du den Bussenkatalog?

Spiele und Wetten um Geld im öffentlichen Raum sind verboten. Auch der Konsum von Alkohol ist dort nicht erlaubt, falls er das städtische Zusammenleben stört. Dies ist dann der Fall, wenn sich grosse Gruppen bilden, die Ruhe gestört wird, Dritte beeinträchtigt werden oder unhygienische Situationen entstehen. Der Konsum von Drogen in der Öffentlichkeit ist grundsätzlich verboten.

Schwere Verstösse (1500 – 3000 Euro)

Unter einem schweren Verstoss versteht man jegliche Art von Schmierereien und Vandalismus. Die Kosten für die Reparatur und Reinigung muss der Verursacher selber tragen.

20 Minuten am Ballermann

Vergangenen Sommer hat 20 Minuten den Selbsttest gemacht und war für ein Wochenende auf Mallorca. Dort beleuchteten zwei unserer Reporter die Faszination Ballermann und berichteten von vor Ort. Sie sprachen mit Touristen und Einheimischen und waren Tag und Nacht auf der Insel unterwegs. Die Impressionen dieser Tage findest du hier.

Wer sein Geschäft in der Öffentlichkeit verrichtet oder auf den Boden spuckt, muss ebenfalls mit einer hohen Busse rechnen, diese Vergehen gelten als schwere Verstösse.

Weitere Verbote

Oben ohne durch die Stadt zu spazieren ist ebenfalls verboten. Dasselbe gilt auch in öffentlichen Einrichtungen. Das Herumklettern auf Balkonen ist ebenfalls nicht gestattet und auch die Benutzung von Soundboxen ist untersagt.

Auch der unautorisierte Strassenhandel, nicht genehmigte Dienstleistungen wie Massagen am Strand und illegale sexuelle Angebote sowie unerlaubte öffentliche Darbietungen wie von Clowns, Mimen, Jongleuren, lebenden Statuen usw. sind verboten und können gebüsst werden.

Gegenüber der «Bild» sagt die Pressestelle des Rathauses von Palma: «Die Verordnung muss nun eine Reihe von Verfahren bis zur Verabschiedung durchlaufen. Das wird noch dieses Jahr der Fall sein.» Die Polizei bekommt dann auch Verstärkung zur Durchsetzung der Verordnung. Dies sei über Ostern am Flughafen, in der Stadt Palma und am Strand von Palma bereits spürbar gewesen, wie die «Bild» weiter schreibt.

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